„Die Mannschaft hat mich heute mitgeschleppt“
Roland Kirchler gab am letzten Spieltag der Regionalliga West sein Comeback – Wattens siegte 4:0 und wird damit ungeschlagen Meister.
Von Tobias Waidhofer
Wattens –Das erste Raunen im mit 700 Zuschauern sehr gut gefüllten Wattener Alpenstadion ging in der 41. Minute durchs Rund. Nicht nur, weil die Gastgeber gegen Hard zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0 führten, sondern weil sich Trainer Roland Kirchler gerade auf den Weg zum Aufwärmen gemacht hatte. Nach einer kurzen Ehrung in der Halbzeitpause, gemeinsam mit WSG-Funktionärs-Urgestein Adi Jud und Co-Trainer Robert Wazinger, wurde es für Kirchler in der zweiten Halbzeit ernst. Nach 463 Spielen in der österreichischen Bundesliga durfte der inzwischen 41-Jährige auch seine Einsatzbilanz in der Westliga mit Einsatz Nummer 40 auffetten.
„Ein nettes Jubiläum“, lachte der Meistertrainer nach dem Schlusspfiff. Vorher musste er aber erst einmal durchatmen. „Es war schon richtig anstrengend. Nach zehn Minuten ist mir das erste Mal die Luft ausgegangen. Gott sei Dank hat mich die Mannschaft mitgeschleppt.“ Trotz der offensichtlichen Konditionsprobleme zeigte Kirchler, dass er immer noch mithalten kann. In der 58. Minute scheiterte er mit einem Kracher an Hard-Goalie Kevin Defranceschi. Und auch das Trikot des verletzten Außenverteidigers Florian Buchacher mit der Nummer 16 passte dem Ex-Profi immer noch perfekt.
Die Westligabilanz der Wattener Mannschaft liest sich wie aus dem Bilderbuch – 23 Siege, sieben Unentschieden und keine Niederlage. Dabei hat die Hintermannschaft der Kristallstädter nur 14 Tore kassiert. „Ich kann die Mannschaft nur loben. Sie hat in dieser Saison Sensationelles geleistet. Die zwei wichtigsten Spiele haben wir aber noch vor uns“, spielt der Erfolgs-Trainer auf die Relegationsspiele gegen Horn (4. bzw. 8. Juni) an.
Nach dem Spiel blickte man nur bei einem Wattener in kein lachendes Gesicht. Simon Zangerl hatte zwar zwei Treffer erzielt und damit in der Torschützenliste auf Marko Vujic (Austria Salzburg, beide 23 Tore) aufgeschlossen. Allerdings vergab der Unglücksrabe in der Schlussphase auch zwei Elfmeter. Wenn Wattens aber auch in der Relegation ungeschlagen bleibt, wird das aber niemanden mehr interessieren.