Israelische Polizisten ließen Palästinenser verdursten - verurteilt
Die Beamten hatten den bei einem Autounfall verletzten Mann einfach am Wegrand zurückgelassen. Dort starb er nach wenigen Tagen an Wassermangel.
Tel Aviv - Ein israelisches Gericht hat zwei Polizisten wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen, weil sie einen Palästinenser verletzt an einer Straße zurückgelassen hatten. Der israelische Rundfunk meldete am Montag, die Beamten hätten den Autodieb aus den Palästinensergebieten vor vier Jahren ohne Nahrung und Wasser bei Jerusalem „ausgesetzt“.
Der bei einem Verkehrsunfall verletzte Mann sei damals aus dem Krankenhaus entlassen worden, berichtete der Rundfunk. Die Polizisten wollten ihn zunächst in das Westjordanland zurückbringen, ließen ihn dann jedoch unterwegs am Wegrand zurück. Nach einigen Tagen starb der Mann an Austrocknung.
In dem Urteil des Jerusalemer Gerichts hieß es, jeder Mensch mit „Augen im Kopf und Mitleid im Herzen“ hätte anders handeln müssen. Das Strafmaß sollte zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Die israelische Zeitung „Haaretz“ hatte im Februar ausführlich über den Fall berichtet, der in Israel für große Empörung sorgte. (APA/dpa)