Absprung von US-Einheiten über Nordkorea: Armee dementiert
Um Geheimdienstinformationen über unterirdische Militäreinrichtungen zu sammeln, sollen südkoreanische und US-Spezialkommandos mit dem Fallschirm über dem kommunistischen Land abgesprungen sein. Die US-Armee dementiert einen entsprechenden Medienbericht.
Washington – Die US-Armee dementierte am Dienstag einen Medienbericht, wonach US- oder südkoreanische Truppen mit Fallschirmen über Nordkorea abgesprungen seien vehement. Einige Äußerungen des zitierten US-Brigardegenerals Neil Tolleys seien „völlig aus dem Zusammenhang“ gerissen worden, erklärte Oberst Jonathan Withington von den US-Streitkräften für Korea. Zitate seien „erfunden“ und Tolley zugewiesen worden.
Zum Sammeln von Geheimdienstinformationen in Nordkorea sollen einem Medienbericht zufolge Spezialkommandos aus Südkorea und den USA mit dem Fallschirm über dem kommunistischen Land abgesprungen sein. Die Soldaten beider Länder seien dort zu „speziellen Aufklärungsmissionen“ im Einsatz gewesen, zitierte das Magazin „The Diplomat“ einen US-General.
Seit dem Korea-Krieg habe der Norden tausende Tunnel gebaut, wurde Tolley, Befehlshaber der US-Sondereinheiten in Südkorea, von zitiert. „Die gesamte Tunnel-Infrastruktur ist vor unseren Satelliten versteckt“, soll er bei einer Konferenz in Florida in der vergangenen Woche demnach gesagt haben.
Deshalb seien südkoreanische und US-Soldaten in den Norden geschickt worden, um Geheimdienstinformationen über unterirdische Militäreinrichtungen zu sammeln. „Nach 50 Jahren wissen wir immer noch wenig über die Fähigkeit und das volle Ausmaß“ der unterirdischen Einrichtungen, zitierte das Magazin des Verbandes der nationalen Verteidigungsindustrie Tolley auf seiner Website.
Nordkorea hatte im Oktober 2006 und im Mai 2009 Atomwaffentests vorgenommen. Zuletzt testete das Land Mitte April eine Rakete mit einem Satelliten, die jedoch kurz nach dem Start ins Meer stürzte. Die USA, Japan und Südkorea sahen in dem Satellitenstart den verdeckten Test einer Langstreckenrakete und damit einen Verstoß gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates. (APA/AFP)