Ernst Hornstein ist neuer Direktor der Schnitzschule
„Von Zusperren kann keine Rede sein“, tritt der Reuttener Malermeister Gerüchten entgegen. Die Schülerzahlen sind allerdings eingebrochen.
Von Helmut Mittermayr
Elbigenalp –Ein frischer Wind weht seit kurzer Zeit an der Schnitzschule Elbigenalp. Der Reuttener Malermeister Ernst Hornstein ist zum Direktor bestellt worden. Vorgänger Robert Maldoner ist zwar offiziell noch nicht ausgeschieden, aus Krankheitsgründen aber schon seit Monaten nicht mehr im Amt. Nun führt Hornstein die Fachschule, in der er schon seit 21 Jahren unterrichtet.
Gerüchten, wonach der Schule das Zusperren droht, tritt Direktor Hornstein vehement entgegen. „Bei uns an der Schule war ein Riesenwirbel, als das die Runde machte. Aber das stimmt einfach nicht. Allein in den letzten vier Jahren wurde eine Million Euro investiert. Das würde ja alles keinen Sinn machen“, erklärt er. Die HTL Imst erarbeitet gerade Vorschläge, wie ein weiterer millionenschwerer Modernisierungsschub aussehen könnte. „Geld dafür ist vorhanden“, sagt Hornstein, der hier noch seine eigenen Überlegungen einfließen lassen will. Fehlen doch etwa im Schülerheim jegliche Nasszellen in den Zimmern. Die Lechtaler Fachschule für Malerei und Bildhauerei besteht aus dem Hauptgebäude mit Direktion sowie dem Schülerheim mit Mensa.
Hornstein verschweigt auch gar nicht, dass es heuer bei den Schülerzahlen erstmals einen Dämpfer gibt: „Wir haben für Herbst grob gesagt 20 Anmeldungen für 20 Plätze. Das ist natürlich zu wenig, weil nicht alle aufgenommen werden können.“ Bisher habe es für die 18 bis 20 Plätze pro Jahr 40 bis 50 Anmeldungen gegeben. Für ihn sind drei Punkte für das sinkende Interesse ausschlaggebend. Die demografische Entwicklung, die überall weniger Schüler bringe. Der Standortnachteil Lechtal, nicht alle wollten am Land zur Schule gehen. „Und drittens, dass in Innsbruck im Herbst erstmals eine vergleichbare fünfjährige Ausbildung mit Matura angeboten wird, während wir eine Fachschule bleiben müssen.“
In Elbigenalp werde an der Schule zwar eine berufsbegleitende Maturamöglichkeit über das Wifi angeboten, die wie eine Abendschule funktioniere, der zusätzliche Aufwand sei aber enorm. „Der Maturalehrgang ist derzeit zur einen Hälfte von Schnitzschülern belegt, zur anderen von interessierten Lechtalern“, weiß Hornstein.
Der neue Direktor hat trotzdem keinerlei Zukunftsängste und jede Menge Vorstellungen und Ideen, wie die Schule weiterentwickelt und im Handwerksbereich sogar zu einer Eliteschmiede geformt werden kann.