Sport in Tirol

Schlussplädoyer der Verteidiger bei Dopingprozess in Italien

Tauber, Gandler und Mayer waren vor Gericht anwesend. Das Urteil ist am 6. Juli zu erwarten.

Rom/Susa – Beim Doping-Prozess gegen aktuelle und frühere Angehörige des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) vor dem Gericht in Susa im norditalienischen Piemont haben die Rechtsanwälte der Angeklagten am Dienstag in ihren Schlussplädoyers das Gericht zum Freispruch ihrer Mandanten aufgerufen. Die Verteidiger hoben die Fehler und Unzulänglichkeiten hervor, die sich ihrer Ansicht nach in dem seit sechs Jahren laufenden Verfahren angesammelt haben.

Von den neun Angeklagten waren am Dienstag Walter Mayer, der ehemalige Sportliche Leiter für Langlauf und Biathlon, der damalige Sportdirektor Markus Gandler, der bisher an fast allen Gerichtsverhandlungen im Prozess teilgenommen hat, sowie der Ex-Langläufer Martin Tauber vor Gericht anwesend. Auch ÖOC-Anwalt Herbert Hübel war in Susa. „Nach europäischen Maßstäben ist der ganze Prozess eine Farce“, sagte Hübel im Gespräch mit der APA.

Der Südtiroler Rechtsanwalt Wolfgang Burchia, Verteidiger des angeklagten ÖSV-Präsidenten Peter Schröcknadel, zeigte sich fest überzeugt, dass es zu einem Freispruch seines Mandanten kommen wird. „Es liegt keine Straftat vor, nur ein Theorem der Turiner Staatsanwaltschaft. Es kann absolut ausgeschlossen werden, dass auch nur ein potenzielles Risiko einer Haftstrafe besteht“, sagte Burchia.

Am 6. Juli wird die Staatsanwaltschaft auf die Plädoyers der Verteidiger reagieren. Danach wird sich die Richterin zurückziehen, um das Urteil zu fällen. Die Urteilsverkündigung dürfte noch am selben Tag folgen. (APA)