Landwirte öffnen ihre Bauernhöfe

Gleich vier Rettenschösser Bauern laden am 10. Juni zu einer großen Leistungsschau mit Rahmenprogramm für die ganze Familie. Ziel der Veranstaltung ist es, Konsumenten zu sensibilisieren.

Von Michael Mader

Rettenschöss –Was wäre Tirol ohne Bauern? – So lautet die Imagekampagne der Tiroler Landwirtschaft, bei der prominente Tiroler wie Tobias Moretti, Fernsehkoch Alexander Fankhauser oder Minister Karlheinz Töchterle eine Lanze für die heimischen Bauern brechen.

Einen Teil der Offensive bilden große Familienfeste am Sonntag, 10. Juni, auf insgesamt 16 Bauernhöfen in allen Tiroler Bezirken. Alleine vier Höfe davon befinden sich in der Gemeinde Rettenschöss. „Wir wollen mit dieser Aktion die Leistung der Bauern bewusst sichtbar machen und aktiv auf die Konsumenten zugehen“, erklärt Bezirksbauernobmann Johann Gwiggner, der einen Ausgleich der öffentlichen Gelder hin in die Berggebiete fordert. Natürliche Nachteile und aufwändige Produktionsweisen müssten stärker unterschieden werden.

Eine der notwendigen Maßnahmen seien für Gwigg­ner aber auch die Kontakte zu den „wichtigsten Partnern, den Konsumenten“: „Niemand hat größere Macht als der einheimische Konsument, der sich mit seiner täglichen Kaufentscheidung für oder gegen regionale Produkte ausspricht.“

„Deshalb öffnen auch in Rettenschöss die Höfe ihre Türen und wollen gemeinsam mit den Konsumenten ein großartiges Fest am Bauernhof feiern. Wir wollen die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft darstellen“, erklärt Bauernbunddirektor Peter Raggl. Vor Ort sollen die Besucher dann auch einen Blick hinter die Kulissen der vier Biobetriebe werfen können.

Im Mittelpunkt des Festes stehen dabei ab 10 Uhr der Mannerstätthof der Familie Mauracher, der Schererhof der Familie Danner, der Stallerhof der Familie Schwaiger und der Schulerhof der Familien Hollaus. Alle vier Höfe liefern die Milch als Viehbetrieb an die ortsansässige Sennerei Hatzenstädt.

Angeboten werden an diesem Tag unter anderem Stallbesichtigungen und Hofführungen sowie ein Erlebnisprogramm und ein Streichelzoo für Kinder. Ihnen wird spielerisch ein Einblick in die Landwirtschaft und die Tätigkeit am Hof vermittelt. „Kinder sollen lernen, dass die Kühe nicht lila sind“, sagt Magnus Gratl vom Tiroler Bauernbund.

Der Tag der offenen Stalltür soll sich von den anderen Hoffesten dadurch unterscheiden, dass am 10. Juni in erster Linie keine Bauern, sondern Konsumenten angesprochen werden sollen.

Schon im Vorfeld zu der Veranstaltung war die Jungbauernschaft/Landjugend aktiv und hat alle Volksschulen zu einem Malwettbewerb eingeladen. Die Kunstwerke werden dann auch am Hof präsentiert.

Auf den Höfen gibt es dann zusätzlich Informationsstände der Sennereien Walchsee und Hatzenstädt, von Almkäser Sepp Schroll, von Direktvermarkter Anton Fahringer sowie Ausstellungen vom Maschinenring.

„Gemeinsam sind wir stark, dehalb sorgen die Rettenschösser Bäuerinnen unter anderem mit Kasspatzln und Kiachln für die Verköstigung der Besucher“, ergänzt Bezirksbäuerin Margreth Osl.

Damit es auf den engen Straßen auf den Berg zu den Höfen zu keinem Verkehrschaos kommt, bitten die Veranstalter über Sebi und Niederndorferberg anzureisen und über Rettenschöss abzufahren. „Quasi ein Einbahnsystem. Wir werden aber natürlich auch Schilder aufstellen“, verspricht Andreas Waldner, Leiter der Bezirkslandwirtschaftskammer. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.