Gemeinden kümmern sich um billige Baugründe

Von Sabine Kuess

Vomp, Stans –Leistbarer Baugrund ist in vielen Gemeinden eher Mangelware. Gerade junge Menschen haben es oftmals schwer, wenn sie in ihrer Heimatgemeinde ein Eigenheim errichten wollen. Diese Problematik ist auch Gemeinden im Bezirk Schwaz bewusst. Stans und Vomp beispielsweise setzen jetzt Initiativen für leistbaren Baugrund für ihre Gemeindebürger.

Die Vomper haben es vorgemacht – beantragt ein Bauwerber eine Widmung von Freiland abzuändern, um den Grund zu bebauen bzw. zu verkaufen, muss er einen Teil der Gemeinde günstig abtreten. „Beispielsweise muss er bei einer Widmung für 2000 Quadratmeter dann die Hälfte für 90 Euro pro Quadratmeter an die Gemeinde abgeben. Den Rest kann er für den Verkehrswert von 300 Euro pro Quadratmeter verkaufen“, erläutert der Vomper Bürgermeister Karl-Josef Schubert das Konzept gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Die Gemeinde wiederum verkauft die erworbenen Gründe billig an ihre Bewohner. Der Vomper Bürger könne sich so Bauland zur Hälfte des Verkehrswertes leisten, betont der Ortschef: „Spekulieren mit Grund und Boden ist somit in Vomp nicht mehr möglich.“ Sollte ein Bauwerber aber Grund für den Eigenbedarf widmen wollen, müsse er laut Schubert natürlich nichts abgeben, „aber beim Verkauf mischt die Gemeinde eben mit“. Als Beispiel nannte Schubert die Siedlung „Bachtalweg“ in Vomp, diese sei durch diese Widmungsauflage entstanden.

Auch in Stans wurde im Gemeinderat bereits mehrmals über so genannte Sozialflächen diskutiert. In der jüngsten Sitzung wurden die Widmungsbedingungen beschlossen. Ab 1500 Quadratmetern muss in Stans ein Drittel der Gesamtfläche abgetreten werden. „Welche Parzelle abgetreten werden muss, ist mit dem Grundbesitzer zu vereinbaren“, erklärt Michael Huber, Ortschef in Stans. Bauwerber müssen in Stans die Sozialflächen zu einem Preis von achtzig Euro pro Quadratmeter abgeben. Wichtig sei, dass man leistbaren Grund für die jungen Stanser bekomme, darin war sich der Gemeinderat einig.