„FAZ“: Lufthansa will fast 1000 Jobs bei Catering-Tochter streichen
Die AUA-Mutter Lufthansa will bei ihrer Bordverpflegungstochter LSG Sky Chefs einem Pressebericht zufolge fast 1000 Arbeitsplätze streichen.
Frankfurt, Neu-Isenburg - Allein am Standort Frankfurt der LSG Sky Chefs, der Bordverpflegungstochter der Lufthansa, könnten bis zu 600 von 3000 Arbeitsplätzen wegfallen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom Mittwoch unter Berufung auf einen Plan des Unternehmens. LSG Sky Chefs erklärte, ein Jobabbau in dem Umfang sei bisher nicht entschieden.
Bei den 600 möglicherweise von einem Stellenabbau betroffenen Stellen in Frankfurt handelt es sich dem Bericht zufolge um Vollzeitstellen. Insgesamt könnten demnach an zehn Standorten in Deutschland insgesamt 985 Arbeitsplätze in Vollzeit wegfallen, darunter in München, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg und Hannover.
Dem Management seien die Personalkosten in den Regionalgesellschaften zu hoch, berichtete die Zeitung unter Berufung auf den Plan. Deswegen fordere die Führung Lohnzugeständnisse der Arbeitnehmer.
Die Arbeitnehmerseite hingegen verwies auf einen Sparbeitrag durch eine Lohn-Nullrunde für 2012 und errechnete daraus eine Einsparung von 7 Mio. Euro im Jahr. Hinzu kommen der Gewerkschaft ver.di zufolge knapp 9 Mio. Euro Einsparungen im Jahr aus befristeten Zugeständnissen bei der Arbeitszeit sowie weitere Einsparungen durch Lohnabstriche von bis zu 35 Prozent in der Spitzengruppe in den Jahren 2005 bis 2011.
Eine Sprecherin von LSG Sky Chefs sagte, sie könne den Stellenabbau im genannten Umfang nicht bestätigen. Eine Entscheidung hierüber sei „bisher nicht getroffen“ worden.
Die Zahlen seien von der Gewerkschaft ver.di lanciert worden und basierten auf „vertraulichen Hintergrundinformationen“, sagte die Sprecherin. Diese enthielten Angaben darüber, wie sich mittelfristig die wirtschaftliche Lage einzelner Standtorte der Lufthansa-Tochter im schlechtesten Fall entwickeln könnte - sogenannte Worst-Case-Szenarien. Berücksichtigt worden seien dabei mögliche Überkapazitäten, der Wegfall von Aufträgen durch Fluggesellschaften oder Veränderungen wie Einsparungen von Airlines im Service an Bord.
Berücksichtigt sei dabei nicht, dass ein Teil eines Stellenabbaus durch das Auslaufen befristeter Verträge aufgefangen werden könne, erklärte die Sprecherin. Auch durch Altersteilzeit oder Weggänge von Mitarbeitern bei LSG Sky Chefs könne ein Stellenabbau umgesetzt werden. Der „FAZ“ zufolge wollte das Unternehmen betriebsbedingte Kündigungen nicht vollständig ausschließen.
LSG Sky Chefs beschäftigt weltweit knapp 28.600 Menschen in 52 Ländern. Das Unternehmen zählte 2011 über 300 Fluggesellschaften zu seinen Kunden. (APA/AFP)