HIT-Wölfe gehen auf größten Raubzug
Die Titelentscheidung in der Handball Liga Austria naht. Zur Entscheidungspartie in Hard (Freitag, 18.30 Uhr) bricht ein richtig großes Rudel der HIT-Wölfe auf. Von wegen graue Maus – das war einmal.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Wahnsinn. Unglaublich. Traumhaft. Sensationell. Ein Sommermärchen. Seit dem Einzug ins Halbfinale und dem Triumph über Krems reihte sich ein Superlativ bei HIT medalp Tirol an den anderen. Der Mai war ein einziger Wonnemonat mit dem finalen Höhepunkt, am 25. Mai vor 300 Fans in der Tiwag-Arena mit einem 23:21-Heimsieg über Hard in der Best-of-three-Finalserie auf 1:1 zu stellen.
Die HIT-Wölfe haben in der ersten Finalteilnahme der Vereinsgeschichte auch gleich Witterung auf den ersten Titel aufgenommen. „Jetzt wollen wir alles, denn so eine Chance kommt nicht mehr“, erklärt Stadionsprecher Peter Patterer. Der HIT-Evergreen und HTL-Professor hat nach der Vorverlegung der Entscheidungspartie (von 20.20 auf 18.30 Uhr) neben seinem Brotberuf den Zweitjob zu erledigen, ob trotz früheren Anpfiffs alle Fans mitfahren können. „So eine große Fahrt habe ich noch nie organisiert. 150 Fans sind in Hard sicher mit dabei“, weiß jener Mann, der unmittelbar nach seiner Bundesheerzeit 1979 beim damaligen ATSVI angeheuert hat.
Die Anreise einer spärlichen Fangemeinde in Kleinbussen ist Geschichte, mindestens zwei 50-Sitzer werden ins Ländle fahren, der Rest mit Neunsitzern und Pkw organisiert. Ganze Familien machen sich auf die andere Seite des Arlbergs auf.
Vor der finalen „Schlacht“ ist Zusammenrücken das Gebot der Stunde. Und da wollten beim Radelausflug auch die Cousins HIT-Manager Dieter Blasinger nicht hängen lassen. Statt in Südtirol weiterzustrampeln, wird die Blasinger-Crew die Drahtesel am Freitag zu Mittag in Bozen verfrüht ins Auto schmeißen, um Stunden später in voller männlicher Pracht in Hard aufzumarschieren. „Wir gehen auf den größten Raubzug“, wählte ein bestens gelaunter HIT-Manager martialische Worte.
Am sportlichen Sektor stimmte Stefan Öhler ins Gute-Laune-Orchester ein: „Alles bestens. Nur das Wetter ist wechselhaft“, flachste der HIT-Coach im Wohlgefallen, dass der in Spiel Nummer eins ausgeschlossene Topscorer Povilas Babarskas ohne Sperre davonkam. Etwas Sorgen bereitet nur Andrius Rackauskas: Den überragenden Mann des zweiten Finalspiels quälen Achillessehnenbeschwerden, die im Wissen um die Bedeutung des Entscheidungsspiels aber verschwinden sollten.