Fit im Job: Neues Coaching für 300 ältere Mitarbeiter
Landeshauptmann, Sozialpartner und Regionalmanagement hoben Pilotprojekt für den Bezirk Landeck aus der Taufe. Kosten: 180.000 Euro.
Von Helmut Wenzel
Zams –„Wer hat heute Geburtstag?“, wunderte sich eine Hausbewohnerin gestern Mittwoch, als LH Günther Platter, Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl und weitere nicht ganz unbekannte Besucher im Seniorenzentrum Zams-Schönwies eintrafen.
Niemand hatte Geburtstag, aber das bezirksweite Pilotprojekt „A_LAIFE“ wurde aus der Taufe gehoben. Den vollen Projektnamen „Arbeitsbewältigungsfähigkeit: Landecks Integratives Früh-Erkennungs-Netzwerk“ dürften sich nur wenige merken. Ziel des mit 180.000 Euro geförderten Projekts ist ein „individuelles Coaching zur Arbeitsbewältigung, speziell für 40-plus-Mitarbeiter“, wie regioL-Geschäftsführer Gerald Jochum erläuterte.
Maria Steibl, Geschäftsführerin der AMG-Tirol, sieht das Projekt auch als Prävention für den regionalen Arbeitsmarkt: „Der Bezirk Landeck wird bis zum Jahr 2035 deutlich weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter haben.“ Daher müssten auch „Reserven“ genutzt werden.
Seine volle Unterstützung bekräftigte LH Platter: „Keine Beschäftigung zu haben, bedeutet Unzufriedenheit. Es macht Sinn, gute Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz zu fördern und in die Zufriedenheit sowie Gesundheit zu investieren.“ Auch touristische Dienstgeber sollten ihren Mitarbeitern mehr Wertschätzung entgegenbringen, plädierte der Landeshauptmann. Er sei überzeugt, dass das Pilotprojekt wichtige Erfahrungswerte liefern werde, die je nach Bedarf in anderen Regionen genutzt werden können.
Tirols AK-Präsident Zangerl streute Rosen an das regioL-Team: „Je weiter die Dinge von Innsbruck entfernt sind, umso besser funktionieren sie. Die Modellregion Landeck packt die Probleme an der Wurzel und unterstützt die Menschen im Arbeitsprozess.“ Gewisse Nebeneffekte könne er sich nur wünschen – etwa eine Steigerung der ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung im Tourismusbezirk Landeck.
300 ältere Mitarbeiter und deren Dienstgeber kommen in den Genuss des Projekts. In Interviews sollen Probleme, Wünsche und Anliegen am Arbeitsplatz erhoben werden. Nächster Schritt ist laut Jochum ein „Maßnahmenvorschlagsplan“ für Mitarbeiter und deren Chefs.