Eine Wildtierart mit Symbolkraft im Fokus
Zu einem länderübergreifenden Steinwildtag mit Wildbeobachtung, Referat, Diskussion und Erfahrungsaustausch wird am 2. Juni geladen.
Von Claudia Funder
Matrei i. O. –Dass es hierzulande – nach der fast vollständigen Ausrottung Anfang des 20. Jahrhunderts – wieder eine konstante Steinwildpopulation gibt, war den Bemühungen der heimischen Jägerschaft und später der engen Zusammenarbeit mit dem Schutzgebietsmanagement des Nationalparks zu verdanken.
„In der Gegend um den Großglockner wurde vor rund 50 Jahren begonnen, Steinwild auszusetzen, zuerst in Heiligenblut, später in Kals, wo sich heute der höchste Bestand in Osttirol befindet“, weiß Bezirksjägermeister Martin König. Rückschläge gebe es fast ausschließlich aufgrund einer Krankheit. „In Matrei gab es in den letzten Jahren einen großen Ausfall wegen der Räude, es brach fast eine gesamte Kolonie zusammen“, erklärt König. „Heute sind es wieder 15 bis 20 Stück.“
Der Steinwildbestand in Osttirol ist insgesamt relativ konstant. „Die Zahl dürfte aktuell bei 450 bis 480 Stück liegen“, betont Wildbiologe Gunther Greßmann. Seit Jahren wird zur Erforschung des Raumverhaltens der symbolträchtigen Wildtierart auch modernste Technik eingesetzt. Ausgewählte Tiere sind mit GPS-Technologie versehen und bieten Erkenntnisse über das Wanderverhalten. Um den Steinwildbestand möglichst genau zu erfassen, gibt es jährlich einen Zähltag – heuer ist es der 30. Juni.
Am kommenden Samstag, 2. Juni, findet im Matreier Tauernhaus ein länderübergreifender Steinwildtag statt, welcher der Information, aber auch dem Meinungs- und Erfahrungsaustausch dient. Geladen wird von den Revieren der Hegebezirke Matrei und Tauerntal, der Bezirksstelle Lienz des Tiroler Jägerverbandes und dem Nationalpark Hohe Tauern.
Nach dem Treffen der Teilnehmer auf dem Parkplatz vor dem Matreier Tauernhaus um 8 Uhr gibt es die Möglichkeit der Wildbeobachtung im Gschlößtal. Um 10.30 Uhr ist der offizielle Beginn der Veranstaltung mit Aktuellem, Berichten und einem Vortrag von Andreas Zechner über „Die Geschichte des Steinbockes in den Ostalpen“.
Interessierte werden ersucht, sich noch heute unter 04875-51610 oder npht@tirol.gv.at anzumelden.