Bäume ohne Bewilligung abgeholzt
Holzarbeiten der Asfinag bei Volders wurden von der BH gestoppt. Es fehlte eine naturschutz-rechtliche Genehmigung.
Wattens, Volders –Baum für Baum, Ast für Ast – es wurde fleißigst geschnitten. Bis die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land (BH) die Arbeiten der Asfinag am Samstag stoppte. Der Straßenerhalter hatte für Abholzungen südlich der Autobahn von Wattens in Richtung Volders nämlich nicht alle Genehmigungen.
Der Baumgürtel, der südlich der Autobahn die Lärmschutzwand überragt, ist für Bewohner dahinter ein Schutzschild gegen Lärm und Staub. Man höre schon jetzt, dass es „deutlich lauter“ geworden sei, beklagt ein Anrainer eine „offensichtliche Ho-ruck-Aktion“. Information habe es nämlich keine gegeben.
Vorerst sind die Arbeiten behördlich eingestellt. „Es gibt eine wasserrechtliche Genehmigung für die Entsorgung der Oberflächenwässer der A12, jedoch keine naturschutzrechtliche, die für die Entfernung der Gehölzstreifen notwendig wäre“, heißt es von der Pressestelle der BH. Dazu heißt es, dass die Behörde „Ermittlungen gegen die Verantwortlichen“ wegen der Abholzung einleiten werde.
Kritik kommt von LA Georg Willi (Grüne), dem die „Nacht- und Nebel-Aktion“ sauer aufstößt. Das Land müsse die Asfinag zu Ersatzaufforstungen zwingen. Willi fordert strengere Maßstäbe für die Asfinag.
Diese erklärte in einer Aussendung, dass die Entfernung des schmalen Gehölzstreifens für die Errichtung von Sickerflächen „absolut notwendig“ sei. Diese dienen zur nachhaltigen und verbesserten Reinigung der Oberflächenwässer. Das solle verhindern, dass verschmutztes Wasser in den Inn geleitet wird. Die Asfinag habe alle Genehmigungsanträge eingereicht. Es sei aber zu einer „formal anderen“ Abwicklung gekommen. „Die Asfinag wird sich nun um die naturschutzrechtliche Genehmigung gesondert bemühen“, heißt in der Aussendung weiter. Man will zudem Ersatzflächen samt Aufforstungsbereichen suchen. Die Rodungsarbeiten werden bis dahin nicht fortgeführt. (mw)