Merkur zieht in BP-Tankstellen ein
Die Lebensmittelkette Merkur ist ins Tankstellengeschäft eingestiegen und in vorerst drei BP-Tankstellen in Wien eingezogen. Im Juni folgen zwei weitere. „Die Pilotphase dauert bis Jahresende. Sollte diese erfolgreich verlaufen, ist eine Ausweitung auf 100 Tankstellen angedacht“, sagte Rewe-Sprecherin Karin Nakhai am Mittwoch zur APA.
Das Netz von BP umfasst in Österreich etwa 400 Standorte. 130 davon werden von BP selbst betrieben. Sie werden von dem Großhändler Lekkerland beliefert - und nun auch von Rewe. Angeboten werden 1.000 Produkte des täglichen Bedarfs, allerdings nicht zu Supermarkt-Preisen.
Findet die Ausdehnung mit der Rewe-Tochter Merkur statt, würde Lekkerland als Lebensmittellieferant ausscheiden, bestätigt man bei BP. Bei Lekkerland gab es dazu noch keine Stellungnahme. Der Großhändler beliefert derzeit in Österreich rund 3.000 Tankstellen-Shops, Baumärkte, Schulbuffets, Kinos, Kaufhäuser, Lebensmittelmärkte, Bäckereien, Kantinen und Convenience-Stores mit Fertigessen, Autozubehör, Geschenkartikeln und Spielzeug.
Tankstellen sind für den Handel ein begehrtes Geschäftsfeld. Es winken Öffnungszeiten fast rund um die Uhr. „Für uns ist es eine Erweiterung der Zielgruppe“, so Nakhai. Der Handelsriese Rewe ist seit 2007 im Tankstellengeschäft. Konkurrent Spar kooperiert mit Doppler und Shell.
Hofer beliefert zwar keine Tankstellen, holte sich aber den früheren Formel-3000-Rennfahrer und jetzigen Tankstellen-Betreiber Markus Friesacher und seine FE Trading als Partner. Einzig Zielpunkt-Chef Jan Satek ist von angedachten Kooperationen mit Tankstellen abgekommen. Für Tankstellen gelten laut Öffnungszeitengesetz Sonderregelungen. Dass an Tankstellen längst nicht mehr nur Reiseproviant angeboten wird sieht Satek als „Verzerrung des Wettbewerbs“.