Konzerte

Von Feldkirch bis Beirut: Festivals in Österreich laden zum Feiern

In den kommenden Wochen hebt der diesjährige Festivalsommer in Österreich ab, bietet ein buntes Potpourri aus allerlei musikalischen Gustostückerln.

Wien – Verzerrte Gitarren, kreischende Fans sowie nicht zuletzt Staub und Schweiß: Der Festivalsommer zeigt sich heuer um einige Vertreter reicher als noch vergangenes Jahr. Das Spektrum reicht dabei quasi von Feldkirch bis Beirut, ist doch Zach Condon mit seinem nach der libanesischen Hauptstadt benannten Musikprojekt erstmals in Österreich zu sehen.

Dichtes Programm beim Nova Rock

In der kommenden Woche regieren aber harte Klänge auf weiten Feldern, wenn das Nova Rock www.novarock.at (8.-10. Juni) in Nickelsdorf über die Bühne geht. Die achte Ausgabe des mittlerweile zum Festival-Klassiker mutierten Events bietet Auftritte von so illustren Namen wie Eltern-Schreck Marilyn Manson, der mit seinem aktuellen Output „Born Villain“ Anschluss an alte Glanzzeiten sucht, oder den Toten Hosen. Die deutsche Punk-Institution feiert heuer 30-jähriges Bandjubiläum. Weitere Angriffe auf die Gehörgänge gibt es u.a. von Metallica, Linkin Park, Slayer, Billy Talent oder Limp Bizkit.

Etwas differenzierter dürften die Darbietungen beim „Full Hit Of Summer“-Festival www.arena.co.at (20. und 22. Juni) in der Wiener Arena ausfallen. Einerseits bietet der städtische Rahmen etwas Abwechslung zum allseits bekannten Freiluft-Sommervergnügen, andererseits sind Acts wie die epischen Two Gallants, Rampensau Jesse Hughes und seine Eagles Of Death Metal oder Zach Condon alias Beirut, der das im Vorjahr veröffentlichte „The Rip Tide“ mit im Gepäck hat, nicht die üblichen Verdächtigen. Aber auch M. Ward, Kurt Vile sowie die heimischen M185 versprechen eklektische Sounds im Schnittfeld von Indie, Alternative und Folk.

„Reif für die Insel“

Quasi zeitgleich und nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt fällt der Startschuss zur alljährlich größten Open-Air-Veranstaltung Europas: Vom 22. bis 24. Juni heißt es wieder „reif für die Insel“, wenn das Donauinselfest https://donauinselfest.at seine Tore öffnet und in drei Tagen bis zu drei Millionen Besucher unterhalten werden wollen. Neben Sport- und Kreativbetätigung geschieht das vornehmlich durch musikalische Schmankerl jeglicher Couleurs. So geben sich etwa Marlon Roudette, James Morrison, Stefanie Werger, Samy Deluxe, Silbermond oder Looptroop die Mikrofone in die Hand. Nur auf den heimischen Volksmusik-Durchstarter Andreas Gabalier muss man leider verzichten, er sagte seinen Auftritt diese Woche ab. Dafür bietet das ebenfalls gratis zu besuchende Popfest Wien http://popfest.at (26.-29. Juli) am Karlsplatz heimische Indie-Kost von Attwenger, Fatima Spar, Elektro Guzzi oder 5/8erl in Ehr‘n.

Musikalisch etwas enger gefasst präsentieren sich die beiden Elektronik-Vertreter Urban Art Forms www.urbanartforms.com und Beatpatrol www.beatpatrol.at : Ersteres ist heuer von Wiener Neustadt nach Graz übersiedelt, wo von 5. bis 7. Juli am Schwarzlsee steirische Gemütlichkeit auf Genre-Größen wie Paul Kalkbrenner, Dubstep-Newcomer Skrillex oder die Partymacher von Deichkind trifft. Das Beatpatrol (20.-22. Juli) geht wie gewohnt in St. Pölten vonstatten und bietet mit 100 Künstlern ein sehr üppiges Menü - von Calvin Harris über Steve Aoki bis Avicii.

Am selben Venue, nur etwas früher steigt das „Extreme Fest“ www.extremefest.eu (5.-7. Juli): Parallel zu den Ausgaben in Deutschland und der Schweiz bitten Vertreter der metallischen Gangart am VAZ-Gelände zum kollektiven Headbangen, wenn Szenegrößen wie Cannibal Corpse, Exodus, Aborted oder die heimischen Mastic Scum auf den Bühnen stehen werden. Bedeutend ruhiger, wenngleich nicht weniger beeindruckend was das Line-Up betrifft das diesjährige Frequency www.frequency.at (16.-18. August) in der niederösterreichischen Landeshauptstadt: Mit The Killers, Cure, Placebo, The Black Keys oder Bloc Party wurde erneut das Who-is-Who des Indie-Rock für das Spektakel gewonnen, garniert mit Geheimtipps wie den deutschen Rappern Cro und Casper, den Blood Red Shoes oder Cloud Nothings.

Eine Legende sagt zum Abschied nicht allzu leise Servus

Sentimentaler könnte sich dagegen der Konzertsommer im burgenländischen Wiesen zeigen: Am Geburtsort der heimischen Festivalkultur steht die letzte Ausgabe des Forestglade ; www.wiesen-festivals.at (14. Juli) an, den schmerzlichen Abschied versöhnlich gestalten sollen Incubus, Billy Idol oder The Ting Tings. Dafür gibt es aber neuen Zuwachs mit dem Harvest Of Art (6. Juli), das mit Mumford & Songs, Glen Hansard und The Kooks aufwarten kann. Lou Reed oder Ian Anderson sind beim Lovely Days (7. Juli) vertreten und The Nova Jazz & Blues Night bietet am 21. Juli Auftritte von George Benson oder Trombone Shorty. Den Saisonausklang bildet das Two Days A Week Festival (31.8.-1.9.) mit Flogging Molly oder In Flames.

Fehlt noch der Blick in den Westen: Von 2. bis 4. August wird beim Szene Open Air www.szeneopenair.at in Lustenau fröhlich zwischen den Genres gefeiert, wenn Rock (The Subways) auf extravaganten Partypop (Bonaparte) trifft und die Crystal Fighters dem tanzwütigen Volk ihre Hymnen servieren. Unter dem Motto „Heiße Luft“ lädt schließlich das Poolbar Festival http://poolbar.at von 6. Juli bis 19. August zum Konzertreigen nach Feldkirch, bis dato wurden etwa Auftritte von Yann Tiersen, Frittenbude, Regina Spektor, Destroyer oder Enter Shikari bestätigt. (APA)