Sport Report

Rondo-Sternstunde konnte Bostons zweite Pleite nicht verhindern

Miami lässt in den NBA-Playoffs nicht nach. Der Meister von 2006 ringt Boston auch in Spiel zwei nieder - aber erst nach Verlängerung.

Miami - Selbst Superstar LeBron James stand nach Spielschluss im Schatten von Rajon Rondo. Der Spielmacher der Boston Celtics hatte in der noch jungen Halbfinal-Serie der NBA-Playoffs gegen die Miami Heat mit 44 Punkten eine Sternstunde abgeliefert - aber dennoch mit seinem Team gegen den Meister von 2006 verloren.

„Er war phänomenal“, sagte sein Coach Doc Rivers nach dem packenden 111:115 am Mittwoch nach Verlängerung. „Er hat unsere Mannschaft regelrecht auf seine Schultern gewuchtet.“ Und auch Miamis Coach Erik Spoelstra zollte dem 26-Jährigen Respekt: „Er hat ein unglaubliches Spiel abgeliefert.“ James meinte: „Rondo war erstaunlich. Seine Leistung geht in die Rekordbücher ein.“

Aber eine Glanzleistung des Spielmachers war zu wenig, um die 2:0-Führung der Heat in der Best-of-Seven-Serie der Eastern Conference zu verhindern. James war wieder einmal der souveräne Anführer seiner Mannschaft und holte neben 34 Punkten auch zehn Rebounds. Teamkollege Dwyane Wade assistierte mit 23 Zählern.

Rondo stand gegen Ende der Partie bei Boston allein auf weiter Flur - aber die kompletten 53 Minuten Spielzeit auf dem Parkett. Paul Pierce (21 Punkte) musste nach Erreichen der Foul-Grenze im vierten Viertel das Feld verlassen. Am Ende war selbst Rondos persönliche Bestleistung von 44 Zählern nicht von Erfolg gekrönt.

Bostons Nummer neun wollte nach dem kräftezehrenden Marathon von Lob nichts wissen. „Meine Leistung war irrelevant“, zischte Rondo Reporter an. „Wir haben verloren, so einfach ist das.“

Miami feierte gleich mehrere Comebacks in der Partie. Während des zweiten Viertels lagen sie zwischenzeitlich 15 Punkte zurück, verkürzten zur Halbzeit aber immerhin auf 46:53. Ende des dritten Abschnitts übernahm dann der Verein aus Florida das Kommando, bevor die Führungen im letzten Viertel wechselten.

Mit Ach und Krach rettete sich Boston schließlich in die Verlängerung. Mit einem Dreier von Ray Allen 34,3 Sekunden vor Ende des vierten Viertels glich der 17-malige Champion zum 99:99 aus. James verpatzte dann sogar zwei Würfe, um den Erfolg in der regulären Spielzeit herzustellen. In der Verlängerung machte sich dann aber Miamis ausgeglichen besetzter Kader bezahlt.

Spiel drei findet nun am Freitag erstmals in Boston statt. Aber von gedrückter Stimmung bei den Celtics keine Spur. „Jetzt geht‘s nach Hause“, sagte Flügelspieler Mickael Pietrus und schob gegenüber einem Reporter hinterher. „Und Sie wissen, was das bedeutet.“ Leidenschaft, Ehrgeiz und Hingabe, meinte Pietrus. (dpa)