120 Jobs unter dem Dach des Innovationszentrums
Unerwarteter Gründerboom in Landeck: Sechs Dienstleister haben ihre Zelte im LanTech aufgeschlagen. Ministerium bewilligte Förderpaket.
Von Helmut Wenzel
Landeck –Das Haus mit Tiroler Fahne und EU-Flagge scheint magnetisch geladen zu sein. „Die Sogwirkung ist derzeit groß, wir haben laufend Anfragen von Jungunternehmern, die sich bei uns ansiedeln möchten“, freut sich Geschäftsführer Siegfried Gohm. In den vergangenen Monaten sind sechs innovative Dienstleister eingezogen.
Einer davon ist Rainer Haag, Geschäftsführer von „e.matric“, der kürzlich einen sensationellen Auftrag lukrieren konnte: Das Unternehmen programmiert und installiert von Landeck aus die Steuerung einer großen Lackieranlage für die Automobilindustrie. „Unser Partner ist BMW, die Lackiererei befindet sich in Shenyang in China“, verrät Haag.
Gerade einen Monat alt ist die Firma von Walter Handle aus Ried. Er hat sich der zukunftsträchtigen Technologie der Lichtwellenleiter verschrieben. Erfreulich sei, so Gohm, dass diese Gründung im Zuge des bezirksweiten Projekts „Fibre To The Home“ entstanden ist. „Der Tourismusbezirk ist ein Nachzügler beim Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. Die Wirtschaft muss empfindliche Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen“, zeigten die Initiatoren auf. Handle will – in Zusammenarbeit mit den Gemeinden – den Bezirk in wenigen Jahren mit der rasanten Datenautobahn flächendeckend versorgen. Den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat auch Margit Zangerl, die eine Plattform für Service und Beschaffung bietet. Architekt Harald Kröpfl, Webentwickler Karlheinz Eckhart und Logopädin Maria Sailer runden den Kreis der Neugründer ab. In Summe bietet das Haus derzeit 120 vorwiegend hochqualifizierte Arbeitsplätze.
Zwölf Jahre nach Eröffnung von LanTech winken neuerlich Fördermittel. Gemeinsam für das Landecker und drei weitere Tiroler Innovationszentren hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) kürzlich 283.000 Euro bewilligt. „Wir sind Impulsgeber für die Region“, betont Gohm, „die Geldmittel werden für die strategische Weiterentwicklung des Hauses und für qualifizierte Gründerberatung verwendet.“