Kinderbetreuung stellt Gemeinden vor Probleme

Hauptthemen bei der Forum-Land-Diskussion in Breitenbach waren die Kinderbetreuung, der Verkehr und das langsame Internet.

Breitenbach –Bei der Forum-Land-Diskussionsreihe „Dorf ohne Leben?“ in Breitenbach wurde über die Voraussetzungen der Oberen Schranne diskutiert. „Auch unsere Region ist im Wandel. Durch die demographische Entwicklung ergeben sich Probleme und Herausforderungen von selbst. Wir müssen uns diesen stellen“, meinte Forum-Land-Bezirksobfrau Landtagsabgeordnete Paula Eisenmann am Dienstagabend.

Eine Lanze für seine Region brach der Breitenbacher Bürgermeister Alois Margreiter: „Wir sind gut aufgestellt, auch wenn die Orte sehr unterschiedlich sind. Der Tourismus verzeichnet wieder ein Plus, die Gastronomie in den Orten funktioniert. Auch die Landwirtschaft ist noch ein Eckpfeiler der Region.“

In der Pflege- und Betreuungssituation sei in den letzten Jahren viel weitergegangen. „Die Tagespflege und die ambulanten Angebote müssen wir noch weiter ausbauen“, meint Margreiter. Kritisch weist er auf die Kinderbetreuung hin: „Für uns in Breitenbach hat es bedeutet, dass wir plötzlich fünf neue Angestellte im Kindergarten gebraucht haben, um ganzjährig eine Betreuung anbieten zu können. Ich frage mich manchmal, ob man diese zusätzlichen Mittel nicht den Müttern geben sollte, damit sie zu Hause ihre Kinder erziehen können.“

Angesprochen auf den Verkehr hebt Margreiter die positive Entwicklung beim Regio­bus hervor. Gerade Schüler, ältere Personen und Gäste seien für diese Einrichtung dankbar. Negativ sieht der Breitenbacher Bürgermeister den Tanktourismus, die Lärmbelästigung durch Autobahn bzw. die Kontrollstelle und die Bahn.

Eine große Aufgabe ist für ihn die Raumordnung: „Wir haben durch eine strenge Widmungspolitik den Zuzug eingedämmt und über die Vertragsraumordnung Grund für Einheimische zur Verfügung gestellt. Die Gemeinden müssen sich mehr trauen. Außerdem muss es möglich sein, land- und forstwirtschaftlich wertlose Gründe zu widmen, um nicht noch mehr bestes Kulturland zu verbauen.“ Ein besonderes Anliegen ist ihm die Aufteilung der Kommunalsteuer: „Kundl hat bei 3900 Einwohnern fünf Mio. Euro Kommunalsteuer. Breitenbach bei 3400 Einwohnern lediglich 140.000 Euro. Wir brauchen einen Anteil, schließlich müssen wir unseren Einwohnern die gleichen Angebote bieten.“

In der Diskussion war vor allem eine adäquate Internetversorgung ein großes Thema, weil noch keine entsprechenden Bandbreiten zur Verfügung stünden. Ein besonders heiß diskutiertes Anliegen war die Verkehrssituation in Münster hin zum Reha-Zentrum und durch das Dorf. (TT)