Wirtschaftspolitik

Draghi fordert klare Vision für die Währungsunion

EZB-Präsident Draghi hat seine Forderung nach einer klaren Vision für die Zukunft der europäischen Währungsunion bekräftigt. Hier seien die Regierungen der Mitgliedsländer gefragt, sagte der Chef der Europäischen Zentralbank bei einer Anhörung im EU-Parlament in Brüssel. „Kann die EZB das Vakuum füllen, das die nationalen Regierungen durch Inaktivität entstehen lassen? Die Antwort ist: Nein.“

Ein erster Schritt in Richtung einer engeren Union könne die von der EZB bereits vorgeschlagene Bankenunion sein, mit gemeinsamer Aufsicht, gemeinsamer Einlagensicherung und einem gemeinsamen Fonds zur Abwicklung von systemrelevanten Banken, sagte Draghi in seiner Funktion als Vorsitzender des Systemrisikorats.

Der Europäische Systemrisikorat (European Systemic Risk Board) ist ein Gremium, dass Risiken im Finanzsystem aufspüren und öffentlich machen soll. In dem bei der EZB angesiedelten Rat sitzen hauptsächlich Notenbanker und Bankenaufseher. Draghi ist Vorsitzender des Rats, in dem Bundesbank-Chef Jens Weidmann die deutschen Belange vertritt.