Wandern und Bergsteigen

Alpenverein warnt vor Schneefeldern als „Falle“

Der Österreichische Alpenverein hat am Donnerstag Bergsportler vor in höher gelegenen Regionen befindlichen Schneefeldern gewarnt. Für Wanderer könne der harte Altschnee zur gefährlichen Falle werden. Oft werde das Risiko, beim Queren der Felder abzurutschen und abzustürzen, gar nicht erkannt oder völlig unterschätzt, appellierte der OeAV an die Achtsamkeit der Freizeitsportler.

Angesichts der verzögerten Schneeschmelze und der großen Schneemengen im vergangenen Winter seien Bergwege oberhalb der Waldgrenze vielerorts noch von Schneefeldern bedeckt. Stürze endeten laut Alpenverein mit meist schweren bis tödlichen Verletzungen, bei denen das Schneefeld in felsdurchsetztes Gelände oder gar in einen Steilabbruch münde.

„Dass bereits flache Hänge mit einer Neigung von 30 Grad ein Absturzrisiko bergen können, ist sehr vielen Berggehern nicht bewusst“, erläuterte der OeAV-Bergsportexperte Michael Larcher, „optisch laden die Schneefelder zum sorglosen Überqueren ein - aber wenn man ausrutscht, kann man kaum mehr bremsen.“

Im Falle eines Ausrutschers sollte man sich sofort in Bauchlage drehen und mit abgespreizten Armen und Beinen bremsen, noch bevor die Geschwindigkeit so groß werde, dass sie nicht mehr kontrolliert werden könne, erklärte der Bergsportexperte. „Stöcke können zwar eine Hilfe sein, das Gleichgewicht zu halten, sicher begehbar werden Altschneefelder dadurch allerdings nicht“, fügte Larcher hinzu. Eine adäquate Ausrüstung bestehe aus Steigeisen und Pickel. „Aber die gehören normalerweise nicht zur Ausrüstung von Bergwanderern“, meinte er. Zudem müsse zuerst der richtige Umgang mit diesen Ausrüstungsgegenständen geübt werden.

„Grundsätzlich sollte vor dem Betreten eines Schnee- oder Firnfeldes immer die Warnlampe aufleuchten. Ein Wanderweg, der in ein steiles Altschneefeld mündet, kann Grund genug sein, eine Tour abzubrechen“, appellierte der OeAV-Experte. Freizeitsportler sollten sich vor jeder Tour sehr genau über die aktuellen Verhältnisse informieren. Zudem sei neben einer gewissenhaften Planung bergtaugliches Schuhwerk eine wichtige Voraussetzung.