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Erste Zeugenbefragungen im Wiener Terror-Prozess

Im Wiener Straflandesgericht ist am Donnerstag der Terror-Prozess gegen vier Islamisten, denen vorgeworfen wird, die Ziele der Al-Qaida und verwandter Terror-Netzwerke unterstützt zu haben, fortgesetzt worden. Am dritten Prozesstag wurden erstmals Zeugen einvernommen.

Zu Beginn kam ein 28-Jähriger zu Wort, der mit einer Gruppe um den Hauptangeklagten Thomas Al J. Ende 2009/Anfang 2010 nach Somalia reisen hätte wollen, um - so zumindest die Sicht der Staatsanwaltschaft - sich dem bewaffneten Dschihad anzuschließen. „Unser Ziel war es sicher nicht, dort zu kämpfen“, erklärte der Zeuge. Die Gruppe hätte „in Somalia unter Muslimen leben wollen“. Auf die Frage, was er dort konkret machen hätte wollen, meinte der gelernte Werkzeugmacher: „Ich hab‘ mir nicht so viel Gedanken über meine Karriere gemacht. Bei uns Muslimen ist es so, dass man nicht so weit vorausdenkt. Man vertraut auf den Herrn.“

Laut Anklage hatte Thomas Al J. die Reise organisiert, wobei die Gruppe als vorgebliche Touristen über Äthiopien in den Süden Somalias gelangen wollte. Über den Flughafen Addis Abeba kamen die Islamisten allerdings nicht heraus. Mangels Visa wurden sie nach Äthiopien zurückgeschickt. Ein weiterer Versuch, über Dschibuti Somalia zu erreichen, schlug ebenfalls fehl.