Verdacht auf Norovirus im Ötztal
36 erkrankte Gäste des Kurzentrums Umhausen mussten auf Anordnung der Behörde isoliert werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat ein Gast den Norovirus eingeschleppt.
Umhausen –Diagnose Gastroenteritis, umgangssprachlich auch besser bekannt als Magen-Darm-Grippe. 36 Gäste des Kurzentrums in Umhausen sind in den vergangenen Tagen daran erkrankt. Nach Untersuchungen der Amtsärztin der Bezirkshauptmannschaft Imst besteht der Verdacht auf „Noroviren“. Woher diese kommen, ist unbekannt. Sie könnten nach Auskunft der BH durchaus auch eingeschleppt worden sein. Nachdem erste Hygienemaßnahmen getroffen wurden, gibt es seit Mittwoch keine Neuerkrankung mehr.
Der stellvertretende Bezirkshauptmann Andreas Nagele bestätigt, dass die Amtsärztin Erhebungen durchgeführt hat und nach den Befragungen der Norovirus „sehr wahrscheinlich“ ist. Nagele: „Man muss den Betreibern ein Lob aussprechen. Sie haben alle vorgeschlagenen Maßnahmen professionell abgearbeitet und daher gibt es auch keine neuen Fälle mehr.“
Ob es sich tatsächlich um den ansteckenden Virus handelt, das weiß man erst am Anfang der nächsten Woche, wenn die Untersuchungsergebnisse aus dem Labor kommen. „Den Ursprung der Erkrankungen wird man nur schwer finden können“, sagt Nagele. „Der Virus kann genauso eingeschleppt worden sein“, sagt der stellvertretende Bezirkshauptmann. Akute Fälle von Erkrankten habe es seines Wissens nach nicht gegeben. Michael Rupp, der Direktor des Kurzentrums, das im vergangenen Herbst eröffnet wurde, kann den Auslöser ebenfalls nicht eingrenzen: „Mit An- und Abreise sind alles zusammen immer etwa 300 Gäste bei uns. Prinzipiell kann der Norovirus jederzeit auftauchen, wenn viele Menschen zusammenkommen, auch in Hotels oder Altersheimen“, sagt Rupp. Wie die Behörde angemerkt habe, sei die Erkrankung nicht auf hygienische Mängel zurückzuführen. „Es kann nur sein, dass jemand, der bereits damit in Berührung gekommen ist, den Virus hereingetragen hat“, nimmt der Direktor des Kurzentrums an.
Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, haben die Verantwortlichen entsprechend einem Schreiben der Behörde die erkrankten Gäste von den gesunden isoliert. „Der Norovirus kommt schnell und geht auch wieder schnell. In der Regel ist es nach 24 Stunden vorbei“, sagt Rupp. Nachdem erkannt wurde, dass es sich um die sehr ansteckenden Viren handelt, wurde das Kurzentrum in bestimmten Bereichen mit speziellen Mitteln desinfiziert. „Sicherheitshalber werden nach wie vor regelmäßig, also stündlich, Desinfektionen durchgeführt.“ Bis auf die Isolation der erkrankten Gäste sei der Betrieb im Kurzentrum, zum Beispiel im Schwimmbad und bei Therapien, aber normal weitergelaufen, ergänzt Rupp.
Immer wieder gab es auch in der Vergangenheit Fälle von Noro-Erkrankungen. Der stellvertretende Bezirkshauptmann Nagele dazu: „Früher gab es halt einen Magen-Darm-Virus, der herumgegeistert ist. Heute hat das Kind einen Namen.“ (mw, chris)