Darbo will im Ausland Marktanteile gewinnen

Martin Darbo, Chef des Tiroler Marmeladenherstellers, spricht über die erfolgreiche Werbelinie und die Konkurrenz von Eigenmarken.

Der Name Darbo steht für Marmelade und die vielfach ausgezeichnete Werbung dafür. Herr Darbo, wie ist diese Werbelinie entstanden?

Martin Darbo: Wir arbeiten schon seit 25 Jahren mit der Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann zusammen. Diese Agentur hat damals in Zusammenarbeit mit meinem Vater Klaus die Werbelinie entworfen und umgesetzt. Es kümmern sich auch seit 25 Jahren fast immer die gleichen Personen um die Darbo-Spots. Das garantiert die Kontinuität der Werbelinie. Man erkennt schon in den ersten Sekunden an den Bildern oder der Musik, dass der Spot von Darbo ist.

Darbo hat das Jahr 2011 mit einem Rekordumsatz von mehr als 110 Millionen Euro abgeschlossen. Was erwartet das Unternehmen heuer?

Darbo: Wir rechnen mit einem ähnlichen Umsatz wie 2011, im Idealfall etwas mehr. Das Umsatzwachstum soll im einstelligen Prozentbereich liegen. Darbo ist kein Unternehmen mit großen Umsatzsprüngen. Wir setzen auf ein gesundes, nachhaltiges Wachstum. Die Lebensmittelindustrie wächst generell relativ langsam in guten Zeiten, dafür ist sie auch nicht so krisenanfällig. Aber die Rahmenbedingungen für unsere Branche werden nicht leichter: Wir sind das zweite Jahr in Folge mit sehr hohen Obstpreisen und einem Rekordpreis beim Zucker konfrontiert. Daher mussten wir Ende vergangenen Jahres die Preise erhöhen, um zumindest einen Teil der gestiegenen Kosten abzudecken.

Müssen die Konsumenten erneut mit Preiserhöhungen rechnen?

Darbo: Das wissen wir erst im Herbst, wenn feststeht, wie die Obsternte ausgefallen ist.

Sie sind ein exportorientiertes Unternehmen und Marktführer in Österreich.

Darbo: In Österreich beträgt unser Marktanteil bei Marmeladen und Konfitüren 60 Prozent. Wir erwarten da keine extremen Sprünge mehr nach oben. Wir sind ja nicht alleine im Marmeladenregal. Unser Wachstum suchen wir daher vor allem im Ausland. Unsere Exportquote liegt bei über 45 Prozent. Von den Exporten geht etwa die Hälfte nach Deutschland. Unser Haupt- und Zukunftsmarkt ist Europa. Außerhalb Europas sind wir in Nordamerika, Russland, China und dem Nahen Osten vertreten.

Welche Marmeladensorten von „Darbo naturrein“ mögen denn die Österreicher am liebsten?

Darbo: Marille passiert, gefolgt von Marillenmarmelade mit Fruchtstücken, dann folgt die Erdbeere. In Deutschland liegen andere Sorten im Geschmacksranking vorne: Die Deutschen mögen am liebsten die Sorten Erdbeere, Aprikose und dann Kirsche.

Handelsketten setzen verstärkt auf Eigenmarken bei Marmelade.

Darbo: Mit Konkurrenz muss man leben. Wenn ein neues Produkt im Regal auftaucht, ist es grundsätzlich egal, ob es von einem industriellen Hersteller kommt, einem Markenartikler oder ob es sich um eine Eigenmarke handelt. Die Eigenmarke tut sich allerdings möglicherweise leichter, da sie einen besseren Platz im Regal bekommt als ein Markenhersteller, der sich erst ins Regal kämpfen muss.

Welche Marmelade essen Sie am liebsten?

Darbo: Mein Highlight ist Himbeere oder Marille mit Fruchtstücken.