Leichenteile an Politiker versandt - Fahndung nach Pornodarsteller
Luka Rocco Magnotta heißt jener Mann, der Leichenteile eines grausam ermordeten Mannes an Politiker in Kanada verschickt haben soll.
Ottawa/Montreal – Nach dem Fund von Leichenteilen in der Post fahndet die kanadische Polizei mit Interpol nach einem Pornostar. Der 29 Jahre alte Luka Rocco Magnotta soll einen Mann umgebracht und Teile der Leiche an politische Parteien geschickt haben. Doch der Fall wird noch bizarrer: Der Mann, der ein Verhältnis mit Kanadas berühmteste Serienmörderin Karla Homolka gehabt haben soll, hat alles auf Video aufgenommen und angeblich im Internet veröffentlicht.
Der ganze Fall begann für die Öffentlichkeit mit einem Paket, das Dienstag (Ortszeit) in der Zentrale der konservativen Partei in Ottawa eintraf. Die Polizei fand in dem Paket den schon verwesenden Fuß eines Menschen. Wenig später entdeckten die Ermittler in einem anderen Paket eine Hand und schließlich in Montreal den Torso eines Menschen.
Zwei Tage wird in ganz Kanada nach Magnotta gefahndet. Der heißt eigentlich Eric Newman, nennt sich aber auch Vladimir Romanov. Und ist ein Pornostar. Aufgefallen war er allerdings durch andere Videos: Magnotta hat Medienberichten zufolge Filme ins Netz gestellt, in denen er kleine Kätzchen grausam quält und dann tötet. Laut der Zeitung „Montreal Gazette“ war im Internet auch ein Film, in dem Magnotta einen Mann mit einem Eispickel umbrachte.
In der kleinen Wohnung des mutmaßlichen Opfers in Montreal fanden Polizisten eine blutgetränkte Matratze. Den Anrainern zeigten Fahnder das Bild eines Asiaten, der das Opfer sein könnte. Von der Polizei hieß es nur: „Opfer und Täter kannten sich. Es gibt keine Verbindung zum organisierten Verbrechen.“
Magnotta soll auch eine Affäre mit Karla Homolka gehabt haben. Die 13 Jahre ältere Frau war in die kanadische Rechtsgeschichte eingegangen, weil sie mit ihrem Mann Anfang der 90er Jahre mehrere junge Mädchen missbraucht und ermordet hatte. Selbst ihre eigene 15-jährige Schwester fiel ihr zum Opfer.(dpa)