Natur

Chemie-Nobelpreisträger eröffnen Wissenschafts-Zentrum in Tirol

Kurt Wüthrich von der ETH Zürich und sein Kollege Thomas A. Steitz von der Yale Universität werden am Freitag unter den Vortragenden beim „Symposium from Molecules to Life“ sein.

Innsbruck - Zwei Nobelpreisträger geben den wissenschaftlichen Startschuss für das in der vergangenen Woche eröffnete neue Zentrum für Chemie, Pharmazie und Biomedizin (CCB) der Leopold-Franzens-Universität und der Medizinischen Universität Innsbruck.

Der Schweizer Kurt Wüthrich von der ETH Zürich und sein amerikanischer Kollege Thomas A. Steitz von der Yale Universität werden am Freitag unter den Vortragenden beim „Symposium from Molecules to Life“ sein, erklärte Herbert Lochs, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den beiden Wissenschaftern am Donnerstag.

Wüthrich erhielt im Jahr 2002 den Nobelpreis für Chemie für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Bestimmung der räumlichen Strukturen von Eiweißmolekülen in Lösung mittels der Methode der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie. Steitz bekam den Nobelpreis 2009 für seine Aufklärung nicht eines einzigen Eiweißes, sondern eines ganzen Konglomerats von verschiedenen Eiweißen, die zusammen ein Körperchen in allen Zellen bilden, das sogenannte Ribosom.

Die Abklärung von Molekülstrukturen in den Zellen sei eine wesentliche Vorbedingung für die Entwicklung von Medikamenten, meinten die beiden Wissenschafter unisono. Sie gaben beide auch ein Bekenntnis zur sogenannten „Grundlagenforschung“ ab. Das neue Zentrum werde ein „Partner für die pharmazeutische Industrie“ sein, zeigte sich Lochs überzeugt.

Rund 1300 Studenten und 500 Wissenschafter sollen in Zukunft in diesem Gebäude lehren, lernen und forschen. Rund 76 Millionen Euro wurden in die Entstehung des Chemie- und Biomedizin-Zentrums investiert. Die Bauzeit des neuen Universität-Standorts betrug insgesamt drei Jahre. Eigentümer des Gebäudes und auch Träger der Investitionen ist die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Für beide Universitäten fallen im Monat rund 540.000 Euro Miete an. (APA)