Syrien

Pentagon schließt Intervention in Syrien ohne UNO-Mandat aus

Ein US-General sagte gegenüber „Bild“, Luftschläge seien „nahezu risikolos“. Doch US-Verteidgingsminister Panetta hat ein militärisches Einschreiten in Syrien ausgeschlossen

Washington – US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat eine militärische Intervention in Syrien ohne eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats ausgeschlossen. US-Truppen könnten nur dann entsendet werden, wenn es dafür eine breite Unterstützung der internationalen Gemeinschaft gebe. Das sagte Panetta am Donnerstag auf dem Weg nach Singapur.

Wegen der ablehnenden Haltung der Vetomächte Russland und China erscheint eine UNO-Resolution für einen Militäreinsatz derzeit allerdings unwahrscheinlich. Am Mittwoch hatte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, nahegelegt, dass möglicherweise nur noch ein militärisches Eingreifen die Gewalt in Syrien beenden könnte.

Luftschläge bergen laut US-General kaum Risiko

Die NATO könnte nach Einschätzung des US-Generals Merrill McPeack „nahezu risikolos“ Luftangriffe gegen die syrischen Truppen fliegen und eine Flugverbotszone über Syrien durchsetzen. „Wir würden bei Tausenden Einsätzen wahrscheinlich kein einziges Flugzeug verlieren“, sagte der 76-Jährige der „Bild“-Zeitung (Freitag). Der Einsatz wäre technisch nicht schwierig. „Es ist nur eine Frage des politischen Willens.“

Zum Ablauf eines Einsatzes sagte der Offizier: „Zunächst einmal müsste man die syrische Luftabwehr ausschalten. Das ist mit Drohnen und Tarnkappenbombern in wenigen Tagen, vielleicht sogar schneller möglich.“ Nach Erreichen der Luftherrschaft verschiebe sich das Kräfteverhältnis am Boden. „Syrische Truppen könnten sich nicht mehr ungehindert bewegen.“ NATO-Jets könnten dann syrische Panzer und Kampfhubschrauber zerstören, die sich Städten näherten. (APA/sda/dpa)