„Eine Nacht zum Staunen“
Rund 24.000 Tiroler ließen sich am Freitag bei der „Langen Nacht der Kirchen“ zum Entdecken, Diskutieren, aber auch Innehalten einladen.
Von Christina Stieber
Innsbruck –Der Himmel war diesmal gnädig zu den Tiroler Gläubigen: Als am Freitag um zehn vor sieben im gesamten Land die Kirchenglocken läuteten und damit die fünfte „Lange Nacht der Kirchen“ begann, blieben die Besucher im Gegensatz zum Vorjahr trocken. Rund 24.000 Tiroler (2011: 18.000) fanden bis Mitternacht den Weg in die insgesamt 80 Gotteshäuser, die sich heuer an der „Langen Nacht der Kirchen“ beteiligten und Platz für über 200 Veranstaltungen boten.
„Ich hoffe, dass viele Menschen heute Abend innehalten und staunen können. Die ,Lange Nacht der Kirchen‘ soll aber auch zum Nachdenken anregen, wenn es um soziale Themen wie Hunger und Armut geht“, sagte Bischof Manfred Scheuer vor dem ökumenischen Gottesdienst im Innsbrucker Dom zu St. Jakob im TT-Gespräch. Zum Thema „Himmelschreiender Hunger“ führte Scheuer mit Caritas-Direktor Georg Schärmer ein Nachtgespräch im Welthaus Innsbruck. „Für Christen ist entscheidend, dass sie den Schrei der Ungerechtigkeit hören und nach dem Wort Jesu Hungrigen zu essen geben“, betonte Scheuer.
Neben dem Nachtgespräch bot die „Lange Nacht der Kirchen“ heuer ein vielfältiges Angebot für Menschen aller Altersstufen. Die junge Maria Unterholzner etwa nutzte den Abend, um „bei einem Vortrag im Integrationshaus Neues über den Islam zu erfahren“. Für die katholische Ordensschwester Teresa stand die Begegnung mit der evangelischen Kirche im Vordergrund. Außerdem genoss sie „das besondere Flair und die Freude, die man in den Kirchengebäuden erlebt“.
Ganz genau unter die Lupe genommen wurde die Kirche auch von den Kleinsten: Lukas und Fiona waren vom Familienratespiel „Wo ist das in der Jesuitenkirche?“ begeistert: „Es ist ein bisschen schwierig, die Fotos in der Kirche zu finden, aber es macht großen Spaß“, sagte die kleine Fiona während der Rätselrallye durch das Gotteshaus.