Häuser weichen neuer Straße
Stanzacher Gemeinderat stimmt mehrheitlich für die Verbreiterung einer Engstelle.
Von Hans Nikolussi
Stanzach –Viel und emotional diskutiert innerhalb der Lechtaler Gemeinde Stanzach wurde seit einiger Zeit ein Straßenbauprojekt die Ortsdurchfahrt betreffend. Es ging um die Sanierung beziehungsweise Neugestaltung der so genannten „Metzgerskurve“ im Ortszentrum. Die Kurve ist eine der wenigen noch bestehenden kritischen und unfallträchtigen Engstellen der Lechtal-Bundesstraße. Bei Begegnungen mit Lkw oder Bussen kam es dort immer wieder zu problematischen Situationen. Die Bewältigung der Kurve durch Fußgänger gestaltete sich nicht selten als Hindernislauf. Vor allem für die schulpflichtigen Kinder.
Nachdem zwei baufällige Häuser im Bereich dieses Straßenabschnittes mit großer Unterstützung des Landes erworben werden konnten, wurde ein Projekt ausgearbeitet. Dieses Vorhaben, geplant von der Landesstraßenverwaltung, sieht eine Begradigung und den Abriss der Häuser vor. Eine Zufahrtsstraße zum Ortsteil Rain wird allerdings dem Neubau zum Opfer fallen. Durchgehende Gehsteige und eine übersichtliche Anbindung an die Abzweigung der Namloser Straße sind dabei die Pluspunkte für die Bevölkerung, der Wegfall der direkten Verbindung zum Rain der Minuspunkt. Die „Streichung“ des steilen Zubringers war dann auch der große Streitpunkt. Etliche Bewohner oberhalb des Hügels wollten die Zufahrt auf keinen Fall aufgeben. Eine neue Zufahrt für Rain über die Namloser Landesstraße sei ohne große Probleme möglich und daher kein Gegenargument, hieß es hingegen von Seite der Straßenplaner.
Die Gemeinderatssitzung brachte am Donnerstag die Entscheidung. Als alternativlos wurde das Projekt von Bürgermeister Hans-Peter Außerhofer bezeichnet und nochmals dem Gemeinderat vorgestellt. Vorangegangen war eine Begehung durch den Gemeinderat mit Anrainern und planenden Behördenvertretern. Die Alternativlosigkeit des Projektes – entweder ein gänzlicher Umbau ohne die Zufahrt nach Rain oder nur eine kleine Sanierung der Stützmauer mit dem Erhalt des Status quo – sahen dann auch die Mitglieder des Gemeindeparlamentes. Nach einer kurzen und sachlichen Diskussion kam es zur Abstimmung. Mit neun Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen wurde das neue Projekt vom Gemeinderat abgesegnet.
Damit dürfte eine besondere Engstelle der Lechtal-Bundesstraße bald der Vergangenheit angehören.