Mutterer Alm/Lizum: Vor Einigung über Seilbahntrasse
Skiarena Mutterer Alm und Axamer Lizum nimmt Gestalt an: Von der Bergstation der Almbahn soll eine Seilbahn aufs Birgitzköpfl führen.
Mutters, Axamer Lizum –Für die Touristiker im Westlichen Mittelgebirge ist es langfristig eine Überlebensfrage für die Skigebiete Mutterer Alm und Axamer Lizum. Außen vor stehen derzeit die Stubaier, die eigentlich mit Schlick 2000 in Fulpmes, Neustift sowie Axamer Lizum und Mutterer Alm eine Großraumlösung forciert haben. Die gewünschte Verbindung zwischen Schlick und Axamer Lizum ist nach dem Naturschutzgesetz und den Tiroler Seilbahngrundsätzen aber nicht realisierbar, das Ruhegebiet Kalkkögel steht dazwischen. Ganz wollen die Tourismusverantwortlichen die Fusion der Skigebiete aber nicht begraben, sie setzen auf den Faktor Zeit und auf Etappen. Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „Brückenschlag“ wurde als sichtbares Zeichen für das Großraumskigebiet gegründet.
Im Stubaital sollen von Neustift aus eine Seilbahn auf das Sennjoch (Schlick 2000) und eine Skipiste zur neuen Mittelstation errichtet werden. Im Westlichen Mittelgebirge plant man eine Verbindung von der Mutterer Alm in die Axamer Lizum. Das Vorhaben wird schon seit Jahren verfolgt, jetzt scheint es richtig in die Gänge zu kommen. Verhandlungspartner sind auf der einen Seite der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer, der seit dem Vorjahr gemeinsam mit den Gemeinden Mutters und Götzens die Muttereralmbahn betreibt, sowie die Axamer-Lizum-Aufschließungs-Aktiengesellschaft mit dem Bauunternehmer Eduard Fröschl. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen zurzeit die Verbindungsvarianten. Dabei sollen die Verhandler einen Durchbruch erzielt haben.
Ursprünglich ging man von einer Seilbahnverbindung über das Pfriemesköpfl und weiter zum Birgitzköpfl aus. Jetzt erfolgte jedoch eine Umplanung: Direkt von der Bergstation der Muttereralmbahn könnte eine Achtergondelbahn zum Birgitzköpfl führen und die Götzner Bahn queren.
Die Trassenführung ist das eine, die Finanzierung das andere. Rund zehn Millionen Euro werden dafür veranschlagt. Einmal mehr stellt sich die Frage, wer die Summe aufbringen kann. Die Stadt Innsbruck hat eine Beteiligung bereits zugesagt, auch der Tourismusverband und die Gemeinden dürften wohl als Mitfinanziers auftreten. Allerdings benötigt es auch einen Investor. Denn mittelfristig will der Tourismusverband als Betreiber der Muttereralmbahn aussteigen, schließlich übernahmen die Touristiker und die Gemeinden im Vorjahr die Anteile des vormaligen Bahnbetreibers, der die Muttereralmbahn mit Millionenschulden beinahe in den Abgrund geführt hat. (pn)