Mordprozess gegen 17-Jährigen in Salzburg vertagt: Neues Gutachten
Es ist noch kein weiterer Prozesstermin im Fall des 17-jährigen Lehrlings aus Salzburg, der seinen Onkel mit einem Messer getötet haben soll, fixiert. Das Tat-Messer wird auf DNA-Spuren untersucht.
Salzburg - Nach mehreren Verhandlungstagen ist der Prozess am Salzburger Landesgericht gegen einen damals 17-jährigen Lehrling, der am 12. September 2011 in Bischofshofen (Pongau) seinen Großonkel (58) mit einem Messer getötet und seinen Onkel (40) schwer verletzt haben soll, auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Es wird noch ein Gutachten über biologische Spuren an dem Messer eingeholt. Denn bisher sei die Tatwaffe an zwei Stellen auf DNA-Spuren untersucht worden, sagte Gerichtssprecherin Bettina Maxones-Kurkowski am Freitag zur APA.
„Jetzt wird das gesamte Messer auf DNA-Spuren untersucht“, sagte die Vizepräsidentin des Landesgerichtes. In dem Gutachten soll abgeklärt werden, wer das Messer in der Hand gehalten hat. Ein weiterer Prozesstermin steht noch nicht fest.
Die Staatsanwaltschaft hatte den mittlerweile 18-jährigen Hauptbeschuldigten wegen Mordes angeklagt, seine drei Komplizen im Alter von 18 und 19 Jahren wegen Beteiligung am Mord. Alle vier bestritten eine Tötungsabsicht. Der Hauptbeschuldigte sprach von Notwehr, die drei anderen Burschen bekannten sich zu einer Körperverletzung schuldig.
Hintergrund der Tat ist offenbar ein jahrzehntelanger, schwelender Konflikt innerhalb der türkisch-stämmigen Familie des Erstangeklagten. Eskaliert ist die Situation, als der Onkel die Mutter des Erstangeklagten wiederholt gedrängt hat, eine Beziehung mit ihm einzugehen. Als der Jugendliche davon kurz vor der Bluttat von seiner Schwester erfuhr, beschloss er laut Anklage, seinen Onkel zu töten. (APA)