Zwei runde Geburtstage in Rot
Die Bezirksfeuerwehrverbände in Kitzbühel und Schwaz feierten ihr jeweils 125-jähriges Bestehen. Neben dem Blick in die Geschichte wurde auch Bilanz gezogen über das abgelaufene, einsatzreiche Jahr.
Von Harald Angerer
und Angela Dähling
Kitzbühel, Tux –Zu feiern gibt es für die Tiroler Feuerwehren heuer genug. Den Auftakt zum Jubiläumsjahr machten gestern die Bezirksfeuerwehren in Schwaz und Kitzbühel. Beide feierten ihr 125-jähriges Bestehen.
Im Bezirk Kitzbühel wurde dazu der Bezirksfeuerwehrtag in der Bezirkshauptstadt durchgeführt. Schon frühmorgens nahmen die Abordnungen der Feuerwehren des Bezirks Kitzbühel Aufstellung in der Stadt und marschierten zur Kranzniederlegung. In der Kitzbüheler Innenstadt wurde dann eine Feldmesse abgehalten und die Präsentation von Feuerwehrfahrzeugen von einst und jetzt. Die Fahrzeuge blieben auch in der Innenstadt, sie wurden den ganzen Tag über der interessierten Bevölkerung präsentiert.
Die Deligierten machten sich hingegen auf in die Wirtschaftskammer, wo die Tagung der Bezirksfeuerwehr stattfand. Von einem arbeitsintensiven Jahr 2011 berichteten Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Papp und Bezirksfeuerwehrinspektor Hubert Ritter. In den 20 Gemeinden des Bezirks gibt es 25 Feuerwehren und zwei Löschgruppen mit 1493 aktiven Feuerwehrleuten, 461 Reservisten und 151 Feuerwehrjugendmitgliedern. Sie müssten im vergangenen Jahr zu 1091 Einsätzen ausrücken. Davon waren 152 Brandeinsätze, 698 technische Einsätze, 44 Brandwachen und 187 Fehlalarme.
Auch konnten sie über fünf neue Einsatzfahrzeuge im Bezirk berichten. „Vor allem in Zeiten des Sparens müssen wir jede Anschaffung genau überprüfen. Jedoch ist die Sicherheit ein besonderes Gut und wir sind alle dazu angehalten, der Feuerwehr eine gute Infrastruktur und eine sehr gute Ausbildung zukommen zu lassen“, sagt Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler in seiner Ansprache an die Vollversammlung, vor allem in Richtung seiner Bürgermeisterkollegen und der ebenfalls anwesenden Landesrätin Beate Palfrader. Vom Land Tirol gingen im Jahr 2011 fast 1,8 Mio. Euro zu den Feuerwehren im Bezirk Kitzbühel.
Landesfeuerwehrkommandant Klaus Erler wies bei der Schwazer Bezirksfeuerwehrtagung im Tux Center in Lanersbach auf den hohen Standard der Ausrüstung und der Ausbildung hin. Landeshauptmannstv. Toni Steixner forderte die Florianijünger auf, selbst die Grenzen bei den Ausrüstungswünschen zu erkennen. Die Gemeinden würden sich sehr bemühen, Geld für die Wehren aufzubringen. Sie hätten aber auch andere Aufgaben, die viel Geld kosten, zu bewältigen. Steixner zollte den Feuerwehrmitgliedern aber auch großen Respekt, weil sie sich in den Dienst am Nächsten stellen. „Die Feuerwehr hat einen extrem guten Ruf. Wir Politiker halten da nicht mehr mit“, meinte er. Über 3000 Mitglieder sind derzeit in den 47 Feuerwehren im Bezirk Schwaz aktiv. 82 der Mitglieder sind weiblich, wobei 27 von ihnen bei der Jugendfeuerwehr sind.
Bezirksfeuerwehrkommandant Hans Steinberger erinnerte an die Gründung des Verbandes durch den Schwazer Kommandanten Adolf Hackh im Jahr 1887. Er hielt Rückschau auf die Entwicklung seither sowie auf die größten Übungen und Einsätze im abgelaufenen Jahr. Die Kassa weise ein leichtes Minus von rund 1000 Euro auf.
Laut Bezirksfeuerwehrinspektor Stefan Geisler wurden die Florianijünger zu 2214 Einsätzen gerufen, 1495 davon waren technischer Art, 317 Fehlalarme. Die Zahl der derzeit 200 Brandmeldeanlagen habe sich seit dem Jahr 2009 verdoppelt. Sie schlugen 320-mal Alarm, wobei die Hälfte dieser Einsätze drei Feuerwehren (Schwaz, Mayrhofen, Gerlos) betrafen.
Das Programm des Schwazer Bezirksfeuerwehrtages rundeten eine Feldmesse und ein Festumzug ab, bei dem 35 Feuerwehrfahrzeuge präsentiert wurden.