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Islamischer Friedhof in Vorarlberg eröffnet

In Altach im Bezirk Feldkirch ist am Samstag der erst zweite rein islamische Friedhof Österreichs eröffnet worden. In den zahlreichen Reden - u.a. von Integrations-Staatssekretär Kurz und Landeshauptmann Wallner (beide ÖVP) - wurde vor allem die breite Akzeptanz für die Begräbnisstätte gelobt. Neun Jahre hatte die Realisierung des 2,3 Millionen Euro teuren Projektes in Anspruch genommen.

Ein kleiner jüdischer Friedhof erinnert am südlichen Rand der Stadt Hohenems an das historische interkonfessionelle Zusammenleben in Vorarlberg. Nur wenige hundert Meter entfernt wurde am Samstag auf Altacher Gemeindegrund der islamische Friedhof eröffnet. „Die erfolgreiche Verwirklichung des Projektes war nicht selbstverständlich, das muss man ehrlich bekennen“, meinte Wallner bei der Eröffnungsfeier. Für die breite Akzeptanz, die dem Bau des islamischen Friedhofes entgegengebracht worden sei, sei auch die gute Zusammenarbeit der Vorarlberger Gemeinden verantwortlich gewesen.

Kurz lobte die unaufgeregte und sachliche Verwirklichung: „Ich habe schon erlebt, dass solche Vorhaben in anderen Regionen zu großer Aufregung geführt haben.“ Vor allem auch deshalb, weil man glaubte, solche Projekte möglichst schnell und ohne viel Aufmerksamkeit durchziehen zu müssen, um Widerstand zu vermeiden. „In Vorarlberg wurde hingegen ruhig und besonnen agiert sowie eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten gewählt“, meinte Kurz.

Fuat Sanac, Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, betonte die Bedeutung des neuen Friedhofes für die Integration: „Früher sagte man immer, Heimat ist dort, wo man geboren ist. Dann meinte man, Heimat sei dort, wo man satt werde. Ich glaube aber, dass Heimat dort ist, wo man gerne begraben sein will, dort, wo man seinen letzten Frieden findet.“

Den größten Applaus erhielt der Altacher Bürgermeister Gottfried Brändle, der vom Landeshauptmann gelobt wurde: „Ohne einen mutigen Bürgermeister wäre das alles nicht möglich gewesen.“ Und Brändle bekannte: „Ich war selbst überrascht, dass es so viele positive Reaktionen auf das Projekt gegeben hat.“