Krawalle am Rande friedlicher Demonstration gegen Rechts
Linksautonome warfen Steine, steckten Mülltonnen, Barrikaden und einen Polizeiwagen in Brand.
Hamburg - Der friedliche Protest von mehr als zehntausend Menschen gegen eine Kundgebung von Rechtsextremisten in Hamburg ist am Samstag von Krawallen Linksautonomer überschattet worden. Während die große Mehrheit bei der zentralen Gegenveranstaltung friedlich demonstrierte, eskalierte die Lage bei einer separaten Kundgebung in der Nähe der Route der Rechtsextremisten.
Linksautonome warfen Steine, steckten Mülltonnen, Barrikaden und einen Polizeiwagen in Brand. Die Polizei sprach von mindestens acht verletzten Beamten. Sie setzte Wasserwerfer, Tränengas und Reiterstaffeln gegen Blockaden und Randalierer ein.
Den 500 Rechtsextremisten - halb so viele wie erwartet - standen nach Polizeiangaben im Stadtteil Wandsbek mehrere tausend linke Demonstranten gegenüber. Wegen der Blockaden begann der Marsch der Rechten mit über dreistündiger Verspätung auf geänderter Route. Aber auch dort wurden sie mehrmals durch Blockaden gestoppt. In den meisten Fällen verliefen die Blockaden nach Angaben der Polizei friedlich.
Bei der Haupt-Gegenkundgebung auf dem Rathausmarkt rief Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) unter lautem Applaus: „Wir stehen zusammen. Wir sind stolz darauf, eine weltoffene Stadt zu sein.“ Diese Kundgebung ging am Nachmittag friedlich zu Ende.
Bereits in der Nacht hatte es erste Zwischenfälle gegeben. Vor einem Hotel, in dem Einsatzkräfte aus Nordrhein-Westfalen untergebracht waren, brannten elf Polizeiwagen. (dpa/APA)