EURO 2012

ÖFB-Teamkicker setzen bei der EM auf Spanien und Deutschland

Einzig Italien-Legionär György Garics schwimmt gegen den Strom. Der Rechtsverteidiger wünscht sich Portugal und Italien im Finale.

Seefeld - Spanien und Deutschland sind die Favoriten und Lieblingsmannschaften der meisten österreichischen Teamspieler bei der am Freitag beginnenden Fußball-EM in Polen und der Ukraine. Außenseiterchancen geben einige ÖFB-Kicker den Niederlanden und Frankreich. Gegen den Strom schwimmt Italien-Legionär György Garics mit seinem Wunsch-Final-Tipp: „Italien gegen Portugal“.

„Deutschland und Spanien, vielleicht die Niederlande“, beantwortete ÖFB-Teamchef Marcel Koller die Frage nach seinen Favoriten für die EURO 2012. Der Schweizer wird die Endrunde live vor Ort unter die Lupe nehmen. Koller wird bei den Gruppen-Partien von Österreichs erstem WM-Qualifikations-Gegner Deutschland (11. September in Wien) gegen Portugal, die Niederlande und Dänemark im Stadion sitzen.

Mitarbeiter seines Trainerstabs werden bei den Spielen der weiteren Quali-Gegner Irland (gegen Spanien, Italien, Kroatien) und Schweden (gegen Ukraine, Frankreich, England) live dabei sein. Großartige taktische Neuerungen erwartet sich Koller von den EM-Spielen nicht. „Ich denke nicht, dass sich Grundlegendes in der Taktik verändern wird. In Europa sind die Teams sehr eng zusammen, deshalb erwarte ich sehr knappe Gruppenspiele. In den ersten Partien wird im Vordergrund stehen, nicht verlieren zu wollen“, sagte Koller.

ÖFB-Boss Leo Windtner hegt „gewisse Sympathien für die Deutschen“. „Nicht nur, weil sie unsere Nachbarn sind. Sondern auch, weil sich viele unserer Spieler in Deutschland gut entwickelt haben. Es ist gut für uns, wenn Deutschland mit den Clubs und dem Nationalteam eine Spitzenrolle spielt. Das wertet auch den österreichischen Fußball auf“, meinte Windtner.

Einer dieser von Windtner angesprochenen Deutschland-Exporte ist David Alaba. Der Bayern-München-Jungstar drückt natürlich seinen zahlreich für Deutschland spielenden Teamkollegen die Daumen. „Ich wünsche meinen Bayern-Kollegen das Beste. Aber ich werde sicher nicht mit dem Deutschland-Trikot vor dem Fernseher sitzen“, sagte Alaba.

Der 19-Jährige glaubt, dass die zahlreichen knapp verpassten Titel in der vergangenen Saison den Bayern-Block im DFB-Team noch hungriger machen. Genauso wie die Tatsache, dass man bei den vergangenen zwei Turnieren stets in den Spaniern seinen Meister fand. „Jetzt wollen sie den Titel umso mehr. Und die Chancen stehen ganz gut, sie haben eine sehr gute Truppe beieinander“, glaubte Alaba.

Auch Sebastian Prödl hat die „üblichen Verdächtigen“ Deutschland und Spanien auf der Rechnung. Der Werder-Bremen-Verteidiger glaubt aber so wie u.a. auch Marko Arnautovic und Andreas Ivanschitz, dass Frankreich eine starke EM spielen wird. „Frankreich ist für mich der Geheimtipp. Sie können die große Überraschung schaffen“, sagte Prödl.

Ganz klar im Lager der Spanier sind u.a. Heinz Lindner, Florian Klein und Zlatko Junuzovic. „Ich helfe zu der Mannschaft, die den schönsten Fußball spielt. Und das ist Spanien. Ich hoffe, dass sie wieder den Titel holen“, meinte Junuzovic, der während der EURO in Spanien Urlaub macht. „Die Spanier spielen den besten und attraktivsten Fußball, da schaut man gerne zu“, sagte auch Klein. Ivanschitz hat kein Lieblingsteam, „da kommt für mich einfach nur Österreich infrage“. „Leider müssen wir die EM vor dem Fernseher verfolgen, das ist bitter.“ (APA)