French Open

Djokovic drehte 0:2-Satzrückstand zum Viertelfinal-Aufstieg

Die Nummer 1 der Herren und Roger Federer hatten Mühe das Viertelfinale zu erreichen.

Paris - Beinahe ist am Sonntag bei den French Open in Paris nach Wictoria Asarenka bei den Damen auch die Nummer 1 der Herren ausgeschieden. Novak Djokovic beging im Achtelfinale gegen den Italiener Andreas Seppi nicht weniger als 77 unerzwungene Fehler und geriet mit 0:2-Sätzen in Rückstand. Nach 4:18 Stunden entschied der Weltranglisten-Erste, der in Roland Garros seinen Karriere-Grand-Slam komplettieren möchte, das Match doch noch mit 4:6,6:7(5),6:3,7:5,6:3 für sich.

Auch Roger Federer hatte einige Mühe, bis sein Viertelfinaleinzug fixiert war. Der als Nummer 3 gesetzte Schweizer mühte sich gegen den 21-jährigen David Goffin, der nur als „Lucky Loser“ in den Hauptbewerb gekommen war, zu einem 5:7,7:5,6:2,6:4-Erfolg. Der Weltranglisten-109. hat allerdings eine gewaltige Talentprobe abgegeben. „David hat mich beeindruckt. Er schlägt den Ball sehr früh und fühlt das Spiel sehr gut. Er hat großes Potenzial“, lobte Federer den Belgier, der im zweiten Satz nur zwei Punkte von einer 2:0-Satzführung entfernt gewesen war.

Federer, der Vorjahresfinalist und Roland-Garros-Sieger von 2009, baute seine Rekordserie bei Grand-Slam-Veranstaltungen auf 32 Viertelfinal-Teilnahmen in Serie aus. Der Schweizer trifft bei dem mit 17,226 Millionen Euro dotierten wichtigsten Sandplatz-Turnier der Welt nun entweder auf den als Nummer 7 gesetzten Tschechen Tomas Berdych oder den Argentinier Juan Martin del Potro, die Nummer neun der Setzliste.

Ähnlich froh wie Federer, die Runde der letzten acht erreicht zu haben, war freilich auch Djokovic. „Von uns Favoriten erwartet man, dass wir leicht gewinnen können, aber alle können gut spielen. Seppi ist derzeit in toller Form, er hat in Rom gut gespielt und in Belgrad gewonnen“, sagte der Serbe. In den ersten beiden Sätzen sei Seppi einfach der bessere Spieler gewesen. „Bei mir war es einer jener Tage, an denen nichts gelaufen ist. Ich habe mich herausziehen müssen, um zu gewinnen, das ist der einzige positive Punkt des Tages.“ In seinem nächsten Match werde er jedenfalls viel besser spielen müssen, um weiterzukommen. Nächster Gegner von Djokovic ist entweder Jo-Wilfried Tsonga (FRA-5) oder Stanislas Wawrinka (SUI-18/derzeit im Gange - Tsonga führt 2:0-Sätze, Anm.).

Die Finalwoche der Tennis-French-Open geht ohne die weißrussische Weltranglisten-Erste Wictoria Asarenka über die Bühne. Die Australian-Open-Siegerin unterlag am Sonntag im Achtelfinale überraschend der als Nummer 15 gesetzten Slowakin Dominika Cibulkova 2:6,6:7(4), womit sie am Montag ihre Weltranglisten-Führung verlieren könnte. Die Russin Maria Scharapowa würde mit einem Finaleinzug die Spitze übernehmen.

Schon im 15 Minuten dauernden Eröffnungsspiel war abzusehen, dass es kein Spaziergang für die 23-jährige Asarenka würde. Die Dominatorin der ersten Monate 2012 ging zwar mit 1:0 in Front, gab in Folge in Satz eins aber dreimal ihr Service ab. Die Favoritin hat mit Winkelspiel alles versucht, doch ihre Bälle flogen bei wichtigen Punkten zu oft ins Out. Cibulkova setzte ihre Gegnerin zudem von der Grundlinie bei langen Rallyes unter Druck.

Mit einem Break zur 6:5-Führung schien Asarenka im zweiten Satz die Wende geschafft zu haben, doch Cibulkova rettete sich ins Tiebreak und brachte da den Sieg nach 1:47 Stunden mit ihrem zweiten Matchball unter Dach und Fach.

„Nichts hat funktioniert, ich kann meine Leistung nicht beschreiben“, sagte Asarenka nach dem Aus. „Aber so etwas passiert manchmal. Momentan finde ich nichts Positives dran, aber vielleicht in ein paar Stunden. Entschuldigung gibt es freilich keine dafür.“ Asarenka hat heuer bereits vier Titel geholt (Sydney, Melbourne, Doha, Indian Wells) und von ihren nun 42 Einzeln 38 gewonnen.

Das zweite Viertelfinale der oberen Tableau-Hälfte bestreiten Angelique Kerber (10) und Sara Errani (21). Die Deutsche Kerber zog mit einem 6:3,7:5 gegen die Kroatin Petra Martic erstmals ins Viertelfinale von Roland Garros ein, ebenso wie die italienische Bad-Gastein-Teilnehmerin Errani gegen die russische Paris-2009-Siegerin Swetlana Kusnezowa (26) mit 6:0,7:5. Errani war auch bei den Australian Open unter den letzten acht gewesen. (APA)