Bei Schmerzen Nägel mit Köpfen machen
Eingewachsene Zehennägel: Welche Behandlung die beste ist, wurde auf einem Kongress diskutiert.
Berlin –Falsche Pediküre, zu enges Schuhwerk, übermäßiges Schwitzen an den Füßen oder Verletzungen: Das sind häufige Ursachen, warum Zehennägel bei Betroffenen aller Altersgruppen zu tief einwachsen, Schmerzen und Entzündungen verursachen. Ein Drittel der Beschwerden an den Füßen gehen auf das Konto von eingewachsenen Zehennägeln zurück. In vielen Fällen ist entweder die Totalentfernung des Nagels oder eine Teilentfernung die einzige hilfreiche Behandlung.
Welche von zwei anerkannten Behandlungsmethoden die bessere ist, hat nun eine britische Studie überprüft, die kürzlich auf dem Europäischen Orthopädiekongress (EFORT) in Berlin vorgestellt wurde. Für die Studie hat Dr. Aveek Mitra zusammen mit einem Forschungsteam des Newham General Hospital in London die Behandlungsergebnisse bei zwei Patientengruppen von jeweils 50 Personen verglichen. Eine Gruppe war mittels Phenol-Ausriss (Phenol Avulsion) therapiert worden, das heißt, der Nagel wurde völlig entfernt und das betroffene Nagelbett zusätzlich mit Phenol behandelt, damit der Nagel nicht mehr in der bisherigen Form weiterwachsen und erneut Probleme machen kann.
Bei der Vergleichsgruppe war eine andere Therapieform, die „Zadek’sche Methode“, zur Anwendung gekommen: Der eingewachsene Nagelteil wurde herausgeschnitten und ein Einschnitt in der Nagelkante gemacht, um die vollständige Entfernung des betroffenen Nagelsegments sicherzustellen. Der betroffene Teil der Nagelwurzel wurde mit Phenol behandelt. Während des gesamten Eingriffs wird darauf geachtet, das Nagelbett und die verbleibende Nagelwurzel nicht zu beschädigen.
„Mit der Studie konnten wir ganz klar nachweisen, dass die Zadek’sche Methode aus medizinischer Sicht klar zu bevorzugen ist. Sie liefert bessere therapeutische Ergebnisse und erspart den Patienten Schmerzen, Komplikationen und unnötige Arztbesuche“, fasste Dr. Mitra zusammen. Konkret hatte niemand, der nach dieser Methode behandelt worden war, einen Rückfall erlitten. Dagegen zeigten sich bei 16 Prozent der Patienten, die mittels Phenol Avulsion therapiert worden waren, erneut Symptome. In der „Zadek-Gruppe“ traten auch weniger Komplikationen nach der Behandlung auf. Ein Jahr nach dem Eingriff waren alle Patienten völlig beschwerdefrei, während fünf Patienten aus der Phenol-Avulsion-Gruppe weitere Behandlungen brauchten. (TT)