Der Zug zum Lift wird in Mayrhofen ausgebremst

Die Bergbahn wurde bei der jüngsten Verkehrsausschusssitzung in Mayrhofen ausgeschlossen. Ein Nein zur Zugverlängerung ist beschlossen.

Von Angela Dähling

Mayrhofen –Die Gemeinde Mayrhofen und die Mayrhofner Bergbahnen wollten eigentlich Zusammenarbeit und ein Miteinander beim Projekt „Penkenbahn neu“ und dem dafür notwendigen Verkehrskonzept demonstrieren. Deshalb wurde der Verkehrsausschuss der Gemeinde unter dem Titel „Ausschuss für Weiterentwicklung des Mayrhofner Verkehrskonzeptes“ im August 2011 um Bergbahnvorstand Michael Rothleitner und TVB-Obmann Andreas Hundsbichler erweitert.

Am 4. Juni aber tagte der Ausschuss in seiner ursprünglichen Besetzung (ohne die beiden kooptierten, stimmberechtigten) Mitglieder. Dabei wurden wichtige Abstimmungen getätigt, die wie ein Affront gegen die Bergbahn wirken. „Die Mehrheit der Ausschussmitglieder hat sich gegen eine Verlängerung der Zillertalbahn bis zur Penkenbahn ausgesprochen“, teilt Ausschussobmann Hansjörg Moigg auf Anfrage der TT mit. Bekanntlich hatte die Bergbahn im Jahr 2010 die Zugverlängerung als Lösung des Verkehrsproblems präsentiert. Das sorgte für Wirbel in der Gemeindestube – eine zweite Penkenbahn in Bahnhofsnähe wurde stattdessen u.a. von Hoteliers im unteren Dorf gefordert. Einer davon ist Ausschuss­obmann Hansjörg Moigg. Er nennt mehrere Gründe für das Nein zur Zugverlängerung: Sie bringe keine Vorteile für den Mayrhofner Gast und brächte gravierende Einschnitte im Naherholungsgebiet am Ziller mit sich. Die Fußgängerströme auf der Hauptstraße würden darunter leiden, auch betroffene Grundbesitzer seien dagegen. Diese wären zum Teil auch von einem weiteren Beschluss des Ausschusses betroffen: „Mit Vollgas soll am Bau eines neuen Bahnhofs gearbeitet werden“, sagt Moigg. Zudem wolle man bis Herbst ein Verkehrkonzept vorlegen: für eine neue Penkenbahn mit einer Förderleistung von 3000 (statt 4500) Personen. Denn das Skigebiet am vorderen Penken sei eh schon überlastet. Der Gemeinderat wird sich in der nächsten Sitzung mit den Beschlussvorschlägen befassen.

Bergbahnvorstand Michael Rothleiter war gestern über den Sitzungsverlauf noch nicht informiert. Er zeigt sich verwundert, dass er aus dem Prozess ausgeklammert wurde. „Ich gehe davon aus, dass ich und die Mayrhofner Bevölkerung noch näher informiert werden und dass sich die Mandatare nicht gegen eine Verkehrslösung aussprechen, wenn es nicht mindestens eine gleich gute andere gibt“, meint er. Kürzlich war das Zugverlängerungsprojekt auf Wunsch der Gemeinde den Mandataren nochmals präsentiert worden. Der von der Gemeinde beauftragte Verkehrsplaner habe in einem Variantenvergleich festgehalten, dass der Zug für die Verkehrsachse Bahnhof – Penkenbahn dem Bus weit überlegen sei, weiß Rothleitner.