Gesellschaft

Bangladesch weist muslimische Flüchtlinge aus Burma ab

Acht Boote wurden von der Küstenwache in Bangladesch zurückgeschickt. An Bord sollen vor allem verzweifelte Frauen und Kinder gewesen sein.

Teknaf/Rangun - Nach den religiös motivierten Ausschreitungen im Westen von Burma mit bisher mindestens 17 Toten hat das Nachbarland Bangladesch muslimischen Flüchtlingen der Rohingya-Minorität die Einreise verwehrt. Grenzschutz und Küstenwache wiesen am Montag acht Boote mit mehr als 300 Menschen ab und schickten sie zurück, wie ein Vertreter der Grenzschutzbehörden sagte. An Bord seien vor allem Frauen und Kinder aus Sittwe gewesen. „Viele weinten und waren äußerst verängstigt“, sagte Shafiqur Rahman von der Grenzschutzbehörde. Burma hat unterdessen die Militärpräsenz im Teilstaat Rakhine verstärkt. Staatspräsident Thein Sein hatte am Sonntag erklärt, er werde „der Anarchie Einhalt gebieten“. Zuvor hatte er bereits das Kriegsrecht über Teile Rakhines verhängt.

Sittwe ist die Hauptstadt des burmesischen Teilstaates Rakhine, in dem es seit vergangener Woche blutige Zusammenstöße zwischen Buddhisten und Muslimen gibt. Die Vereinten Nationen haben damit begonnen, ihre ausländischen Mitarbeiter von Maungdaw in Sicherheit zu bringen. Vorausgegangen waren mehrere Gewaltverbrechen, für die sich die Religionsgruppen gegenseitig verantwortlich machten. Während die muslimische Rohingya-Minderheit nur einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung des südostasiatischen Landes ausmachen, stellen sie in Maungdaw die Mehrheit. (APA/AFP)