Drogenschmuggel

Vorarlberger Drogenschmuggler zu zehn Jahren Haft verurteilt

Der Mann hatte in fünf Jahren über eine Tonne Cannabis geschmuggelt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Bregenz - Ein 47-jähriger Mann ist am Dienstagvormittag am Landesgericht Feldkirch wegen Drogenschmuggels zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der behinderte Mann soll von 2006 bis April 2011 mehr als eine Tonne Cannabisprodukte aus den Niederlanden und aus Spanien vor allem in die Schweiz gebracht haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 47-Jährige gab an, wegen Schmerzen aufgrund seiner Erkrankung selbst zum Joint gegriffen zu haben. Im Krankenhaus ließ er sich von seinen Hintermännern dazu überreden, als Drogenkurier zu arbeiten. Der Grund war offensichtlich: Niemand würde einen Schwerbehinderten kontrollieren. Über mehrere Jahre hinweg holte der Angeklagte insgesamt 1.118 Kilogramm Drogen aus Spanien und Holland. Fast der gesamte Stoff, Cannabis und Haschisch, landete in der Schweiz. Etwas über 200 Kilogramm wurden in Frankreich sicher gestellt, als der Mann bei einer Kontrolle aufflog.

Bei seiner Einvernahme zeigte sich der 47-Jährige voll geständig. Er nannte Namen und Adressen der Hintermänner, zwei der Besteller sitzen bereits in Haft. Für seine Dienste habe er insgesamt 5000 Euro plus Spesen für Treibstoff und Aufenthalt erhalten. Der Mann erbat Bedenkzeit, auch Staatsanwalt Heinz Rusch gab vorerst keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig. Ob der Angeklagte - falls das Urteil Rechtskraft erlangt - seine Haftstrafe aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen wird antreten können, ist offen. (APA)