Knalleffekt: Moniz als Trainer bei Red Bull Salzburg zurückgetreten
Der Niederländer hat den Verantwortlichen der Bullen am Dienstag mitgeteilt, dass er nicht weiter die Salzburger betreuen wird.
Salzburg – Zwei Tage vor dem Trainingsauftakt für die neue Saison steht Österreichs Fußball-Double-Gewinner Red Bull Salzburg ohne Cheftrainer da. Ricardo Moniz trat am Dienstag völlig überraschend als „Bullen“-Coach zurück. Der Club bestätigte einen entsprechenden Bericht von „sport10.at“. Der Niederländer, der am 17. Juni 48 Jahre alt wird, habe diesen Schritt „aus professionellen Gründen“ gesetzt, hieß es vonseiten der Salzburger. Bezüglich eines Nachfolgers sei noch keine Entscheidung gefallen.
Gründe sind noch unklar
Moniz, dessen Vertrag noch ein Jahr gelaufen wäre, hatte die Salzburger nach der Trennung von Huub Stevens seit 8. April des Vorjahres als Cheftrainer betreut. In der abgelaufenen Saison hatte der Verein von Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz unter der Führung des ehemaligen Mittelfeldspielers, der sowohl von Medien als auch von Leuten im eigenen Verein oft heftig kritisiert worden war, neben dem Meistertitel erstmals den Cup gewonnen. Ein solches Double war den Salzburgern nicht einmal unter der Führung des italienischen Startrainers Giovanni Trapattoni gelungen.
„Ich habe den Verantwortlichen des Vereins mitgeteilt, dass ich nicht weitermachen werde“, erklärte Moniz gegenüber sport10.at. Zu den genauen Gründen machte er keine Angaben. „Das will ich für mich behalten. Es war eine sehr schwierige Entscheidung, aber ich mache nicht weiter.“
Kein Angebot eines anderen Klubs
Für die Salzburger kam die Kündigung des 47-Jährigen laut eigenen Angaben „völlig unerwartet“. „Red Bull Salzburg ist von dieser Entscheidung überrascht und nimmt sie mit großem Bedauern zur Kenntnis“, hieß es in einer offiziellen Aussendung am Dienstagnachmittag.
Im Gespräch mit sport10.at betonte Moniz ausdrücklich, dass nicht ein Angebot eines anderen Vereins ihn zu diesem Schritt bewogen habe. Er hatte sich sogar fest vorgenommen, mit den Salzburgern erstmals den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase zu schaffen und damit den nächsten Meilenstein in der Red-Bull-Ära zu setzen.
Dem Vernehmen nach soll es aber bei den sportmedizinischen Tests am Montag und Dienstag zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein. Diese dürften der Auslöser dafür gewesen sein, dass Moniz dem Verein am Dienstagnachmittag seine „Kündigung mit sofortiger Wirkung“ mitteilte. Es sollen schon länger die Trainingsgestaltung betreffende Differenzen zwischen ihm und der medizinischen Abteilung bestanden haben.
Nachfolge noch ungeklärt
Wer nun Cheftrainer bei Österreichs Fußball-Budgetkrösus wird, steht noch nicht fest. Es bestehe jedenfalls keine Eile, hieß es von Salzburger Seite, da bis zum Saisonauftakt mit dem Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League am 17. oder 18. Juli bzw. dem ersten Bundesliga-Match am 21. oder 22. Juli noch genug Zeit bleibe.
Der logische Nachfolger von Moniz wäre sein bisheriger Co-Trainer Niko Kovac. Der 40-jährige Kroate, der von 2006 bis 2009 für die „Bullen“ gespielt hatte, war von Juni 2009 bis April 2011 Cheftrainer der Red Bull Juniors gewesen. Nach der Trennung von Stevens im April 2011 war er zum Co-Trainer der Profi-Mannschaft aufgestiegen. (APA)