Welt wurde „etwas friedlicher“ - Arabischer Raum als Brennpunkt
Das Institute for Economics and Peace hat ihren jährlichen Friedensindex veröffentlicht. Österreich landet wie im Vorjahr auf Rang 6, am friedlichsten geht es in Island zu.
Wien - Die Welt wird insgesamt etwas friedlicher - zu diesem Schluss kommt der am Dienstag in London veröffentlichte jährliche „Global Peace Index“ des Institute for Economics and Peace (IEP) in Sydney. Verschlechtert hat sich die Situation nur im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika, als Folge des Arabischen Frühlings. Österreich gehört laut der Studie zu den friedlichsten Ländern der Welt und belegt wie im Vorjahr Platz sechs des Rankings von insgesamt 158 Staaten. Das sicherste Land der Welt ist bereit zum zweiten Mal in Folge Island, den letzten Platz belegt erneut Somalia.
Die friedlichste Region der Welt bleibt Westeuropa, die meisten Länder befinden sich unter den ersten 20 Plätzen. Nach Island folgt Dänemark auf dem zweiten Platz. Hinter Österreich rangieren Irland, Slowenien, Finnland und die Schweiz ebenfalls auf den vordersten zehn Plätzen. Die Euro-Krise schlägt sich jedoch in den Ergebnissen nieder. So verschlechterte sich Griechenland infolge gewalttätiger Demonstrationen gegen das Sparprogramm weiter und wird nun nach Zypern als das unsicherste Land der EU (Platz 77) eingestuft. Der Krisenstaat rangiert nun hinter Gambia, Gabun und Paraguay.
Arabischer Frühling hinterlässt tiefe Spuren
Wenig überraschend stürzte Syrien auf der Skala des globalen Friedensindex am tiefsten - um ganze 30 Plätze - auf Rang 147 ab. Ebenfalls weit zurückgefallen im Ranking sind Ägypten und Tunesien. Wegen der Unruhen und Instabilität in Folge des Arabischen Frühlings hat sich die Situation im gesamten Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika verschlechtert und der Raum ist laut Studie nun die weltweit am wenigsten friedliche Region.
Dagegen verließen die Länder des subsaharischen Afrika zum ersten Mal seit Veröffentlichung des Index 2007 den letzten Platz der friedlichen Regionen. Madagaskar, Gabun und Botswana erzielten erhebliche Fortschritte gegenüber dem Vorjahr. Die größte Verbesserung im Gesamtranking gelang jedoch Sri Lanka: Durch das Ende des Bürgerkriegs wurde das Land fast 30 Plätze weiter nach vorne gereiht. Die letzten Plätze des Friedensindex belegen der Irak, Sudan, Afghanistan und Somalia, das erneut den letzten Platz von insgesamt 158 Staaten belegt.
Kürzungen der Verteidigungsbudgets
Laut dem Institute for Economics and Peace ist die Welt insgesamt „etwas friedlicher“ geworden. Die Gründe dafür sind jedoch ernüchternd. So gehen sie zum Großteil auf Kürzungen der Verteidigungsbudgets angesichts von Sparprogrammen in zahlreichen Ländern zurück, aber auch am Rückgang des politischen Terrors.
Für den Globalen Friedensindex wird nicht nur analysiert, ob ein Land im Krieg oder in Kriegsgefahr ist. Auch die Bedrohung durch terroristische Anschläge und die Zahl der Gewaltverbrechen wird berücksichtigt. Auch die Zahl der Häftlinge in den Gefängnissen, die Struktur des Sicherheitsapparates oder eine Verwicklung in den internationalen Waffenhandel spielen eine Rolle. (APA)