Neues im Restitutionsfall „Häuser am Meer“
Im Restitutionsfall des Gemäldes „Häuser am Meer“ von Egon Schiele gibt es Neuigkeiten. „Aus gegebenen Anlass“ lädt das Leopold Museum für Donnerstagvormittag zu einem Pressegespräch, an dem neben Vertretern des Museums und der Leopold Museum Privatstiftung auch Rechtsanwalt Alfred Noll teilnehmen wird.
Er hatte vor einem Jahr eine Einigung mit der einzigen Enkelin der früheren Besitzerin „Jenny“ Steiner präsentiert, welche die Zahlung von 5 Mio. Dollar (3,48 Mio. Euro) für ihren Drittelanteil vorsah. Die Verhandlungen mit den zwei verbliebenen Erbengruppen scheinen nun zumindest teilweise zu einem positiven Abschluss gebracht worden zu sein. Zuletzt hatte es geheißen, eine Lösung sei einzig daran gescheitert, dass die Erbengruppen die Einigung wie zuvor die Steiner-Enkelin als „fair und gerecht“ bezeichnen müssten.
Das 1938 von den Nationalsozialisten beschlagnahmte Gemälde „Häuser am Meer“ gehörte der Industriellen und Kunstsammlerin Eugenie „Jenny“ Steiner (1863-1958), die unmittelbar nach dem „Anschluss“ nach Paris flüchtete und später in die USA emigrierte. 1941 wurden die „Häuser am Meer“ bei einer Auktion im Dorotheum von Josefine Ernst erworben, deren Sohn das Bild 1955 an Rudolf Leopold verkaufte. 2010 hatte ein vom Kulturministerium eingerichtetes Beratungsgremium das Werk als restitutionswürdig eingestuft. Als Privatstiftung ist das Leopold Museum aber nicht an das Kunstrückgabegesetz gebunden.