Vor diesem Trend ziehen wir gern den Hut

Ob groß, ob klein, ob klassisch oder verspielt: Der Hut in all seinen Formen erlebt seine Renaissance und hat das auch zahlreichen prominenten Herrschaften zu verdanken.

London, Los Angeles –„Mode ist die bereitwillige Bejahung der rätselhaften Tatsache, dass heute etwas schön ist, was gestern hässlich gewesen ist und was morgen unerträglich sein wird.“ Wie wahr, wie wahr. Mit dieser Aussage, hat niemand geringerer als Senta Berger den Nagel auf den modischen Kopf getroffen – oder doch nicht? Denn Hüte, in welcher Form auch immer, sind weiterhin ein Topaccessoire.

Auch wenn der Hut nicht mehr unverzichtbarer Bestandteil der Alltagsgarderobe ist, wie es früher noch der Fall war, ist er noch immer mehr als nur angesagt. Ist es doch nicht nur unter prominenten Herrschaften schick, sich von der breiten, grauen Masse abzuheben. Doch Hutträger ist nicht gleich Hutträger: Die Gründe, sein Haupt mittels einer Kopfbedeckung in Szene zu setzen, sind nämlich sehr unterschiedlich.

Da wären zum einen die verwegenen Cowboys des 21. Jahrhunderts. Typen, die ein Hauch Wilder Westen umweht und die von Kopf bis zur Fußspitze einfach nur cool sind (oder auch nur cool sein wollen ...) Zu dieser Gruppe gehören natürlich vorrangig Vertreter des männlichen Geschlechts. Neben Brad Pitt, Larry Hagman, Hugh Jackman und Justin Timberlake steht vor allem auch Johnny Depp auf Schiebermützen, Dandy- und Cowboyhüte. Letzterer ist für sein Faible dermaßen bekannt, dass er 2011 von der amerikanischen Headwear Association sogar zum „Hutträger des Jahres“ gekürt wurde. Mit ein Grund: Seine Lust auf weitkrempige Filzhüte animiert auch andere Menschen, sich einen Hut aufzusetzen.

Feminin schick und sich jeder (Mode-)Situation anpassend – dafür steht Gruppe Numero zwei. So harmonisiert das Hütchen immer perfekt mit Tasche, Schuh und Kleid und gibt dem Auftritt den gewissen Pfiff. Zu dieser Gruppe gehören eigentlich alle Damen der Society, die sich gern gut behütet in der Öffentlichkeit zeigen – egal, ob am Strand, bei der Shoppingtour oder sogar am roten Teppich.

Für viele Männer bleibt die weibliche Lust auf Hut, die unter anderem Jennifer Lopez, Kate Hudson, Paris Hilton, Nicole Richie und Sienna Miller gern und ausgiebig ausleben, dennoch rätselhaft. „Zwei Dinge wird ein Mann niemals verstehen: das Geheimnis der Schöpfung und den Hut einer Frau“, brachte es einst Modeschöpferin Coco Chanel auf den modischen Punkt.

Auffallen um jeden Preis. Das ist das Motto von „Hut-Team“ Numero drei. Hauptsache schräg und nicht der Norm entsprechend. Die bekannteste Vertreterin ist dabei wohl Lady Gaga. Ihre Kreationen sorgen immer wieder für Aufsehen und ihrer Kreativität sind noch lange keine Grenzen gesetzt, wie man erst diese Woche erfuhr. Laut einem Insider möchte sie angeblich demnächst einen mit Kakerlaken gefüllten Hut tragen. Begründung: Wie Gaga erfahren hat, reagieren die Tierchen einer Studie zufolge nämlich stärker auf ihre Musik als auf die von anderen Künstlern. Wem‘s gefällt ...

Es muss nicht immer ein Krönchen sei. Das ist das Motto von Gruppe vier. Ob Mette-Marit, Mary, Maxima, Victoria oder Letizia – der Adel trägt Hut. Herzogin Catherine wurde dafür heuer sogar als „Hut-Person des Jahres“ ausgezeichnet. Als Vorbild hat sie sich offenbar Schwieger-Oma Queen Elizabeth II. genommen, die wohl – ohne groß zu übertreiben – auch Königin der Hutträger genannt werden kann. Na dann: God save die Hüte und alle, die sie tragen. (kew)