Neuer Hoffnungsschimmer für altes Skiprojekt

Im Zuge des geplanten Kraftwerksausbaus im Kaunertal erfahren die Pläne für eine Liftverbindung Kaunertal-Fendels eine Renaissance.

Von Matthias Reichle

Kaunertal –Seit Abschluss des Innovationsprojekts liegen die Pläne für eine Liftverbindung zwischen dem Kaunertal und Fendels in der Schublade. Die Kaunertaler sammelten damals Ideen für eine weitere Entwicklung ihrer Gemeinde. Das Vorhaben war aus finanzieller Sicht unrealistisch – nun sehen Touristiker wieder eine Chance für die direkte Anbindung des Tals an ein Skigebiet.

Die fehlt der Gemeinde nämlich bislang: „Es sind 29 Kilometer zum Gletscher und 16 Kilometer nach Fendels“, führt der TVB-Obmann und Kaunertaler Touristiker Armin Falkner die touristisch wenig attraktive Ausgangslage vor Augen.

Er erhofft sich vom Projekt „einen Sprung nach vorn“. Der Hotelier befürchtet nämlich, dass wegen des geplanten Kraftwerksausbaus der Tiwag und der mit dem Projekt einhergehenden Megabaustelle vor allem der Tourismus Schaden nehmen könnte.

Im Zuge des Innovationsprozesses hat man bereits Details ausgearbeitet: Das Tal würde von einer Liftstation zwischen den Ortsteilen Platz und Vergötschen über die Langezbergalm, den Mittagskopf und den Ochsenkopf an Fendels angeschlossen. Der Plan sieht darüber hinaus Abfahrten sowohl ins Kaunertal als auch nach Ried und Prutz vor. Die Kosten? „35 bis 40 Mio. Euro“, so Falkner. Finanzierbar ist das freilich nur im Zuge des geplanten Kraftwerksausbaus – die Vorbereitungen auf beiden Seiten laufen. Das Genehmigungsverfahren selbst hat aber noch nicht begonnen.

Der Forderungskatalog an die Tiwag, den der TVB nun ausgearbeitet hat, wird sowohl der Gemeinde als auch dem Energieversorger übermittelt, berichtet der TVB-Chef über die weiteren Schritte. Er stellt sich ein koordiniertes Vorgehen vor, will also nicht separat verhandeln – wie bereits kritisiert worden ist. Ihm ist auch wichtig, gemeinsam mit der Gemeinde touristische Ausgleichszahlungen festzulegen bzw. einen Teil der Entschädigungsgelder touristisch zu widmen. Ein Gros der Touristiker stehe hinter den Wünschen des TVB, betont er.