Majestätsbeleidigung lässt Kassen klingeln

Stockholm – Er hat sich schon so auf einen ruhigen Sommer gefreut – und jetzt das: Seine wohl sehr pikante Vergangenheit hat den schwedische...

Stockholm –Er hat sich schon so auf einen ruhigen Sommer gefreut – und jetzt das: Seine wohl sehr pikante Vergangenheit hat den schwedischen König Carl XVI. Gustaf wieder einmal eingeholt.

Die Würfel, pardon, die Münzen sind gefallen. In Schweden sind jetzt nämlich gleich mehrere gefälschte Ein-Kronen-Münzen mit einer Majestätsbeleidigung aufgetaucht, die in ihrer Deutlichkeit kaum zu überbieten ist. Alles begann damit, dass einer 72-jährigen Pensionistin im nordschwedischen Pitea ein Geldstück in ihrer Börse aufgefallen war, weil es „mehr glänzte als die anderen“. Bei näherer Begutachtung stellte sie zu ihrem nicht geringen Erstaunen fest, dass unter dem Konterfei von König Carl Gustaf XVI. anstatt „Schwedens König“ zu lesen stand: „Unser Hurenbock von einem König“. Kurz nachdem der Fall bekannt wurde, tauchten weitere Exemplare in Stockholm auf. Da beide „Fundorte­“ einige hundert Kilometer auseinanderliegen, dürfte die Fälschung zumindest in einer gewissen Auflage in Umlauf gebracht worden sein.

Bei der Schwedischen Reichsbank, bei der Polizei und bei Münzexperten ist nun Rätseln angesagt. Münzfälschungen gelten als äußerst selten, weil sehr aufwendig und bei geringen Nennwerten eigentlich nicht rentabel. Den Fälschern war es den Aufwand aber wert: Sie möchten offenbar nicht, dass Gras über gewisse schlüpfrige Geschichten wächst. Bekanntlich war 2011 nicht unbedingt Carl Gustafs bestes Jahr. Unter anderem wegen einer Biographie, die über diverse Nachtclub-Besuche und Affären des Regenten berichtete. Die ungeschickte und wenig glaubhafte Art und Weise, mit der der Monarch an die Sache heranging und sich verteidigen wollte, goss zusätzliches Öl ins Feuer. Die Forderung nach einem Rücktritt war deshalb nicht nur einmal zu hören. Durch die vom Volk gefeierte Geburt von Enkelin Estelle kehrte heuer aber wieder ein gewisse Ruhe ein – bis jetzt. Doch wer weiß, mit welcher Münze Carl Gustaf dies den Fälschern noch zurückzahlen wird ... (APA, TT)