Nationalbank-Vize in OeBS-Skandal nicht entlastet
Der Vizechef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Wolfgang Duchatczek, muss wegen der Schmiergeldaffäre in der Gelddruckerei der Notenbank (OeBS) um seine Entlastung bangen, schreibt der „Standard“. Die Generalversammlung der Notenbank am 24. Mai habe nämlich nur die Direktoriumsmitglieder Ewald Nowotny, Andreas Ittner und Peter Zöllner entlastet, nicht aber Duchatczek.
Die Entscheidung über dessen Entlastung sei aufgeschoben worden - ein einmaliger Vorgang in der OeNB. Duchatczek wird in der Causa OeBS von der Wiener Staatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt, er ist seit Bestehen der Gelddrucktochter deren Aufsichtsratsvorsitzender. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Causa gegen mehrere Personen wegen Korruptionsverdachts, Beihilfe zur Korruption und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Es geht um Lieferungen nach Syrien und in zentralasiatische Länder. Duchatczek weist die Vorwürfe zurück.
Auch OeNB-Chef Nowotny und Zöllner - sie sitzen ebenfalls im Kontrollgremium der OeBS - waren als Beschuldigte geführt worden, die Ermittlungen gegen sie wurden aber im Februar eingestellt. Der Entlastungsbeschluss für Duchatczek werde erst gefällt, wenn die Justiz auch ihre Ermittlungen gegen ihn einstellt, schreibt die Zeitung. Sollte es hingegen zu einer Anklage kommen, werde Duchatczek nicht entlastet, was Schadenersatzansprüche erleichtern würde.