Die Euro Dahoam - Tag 8

„Schwein-Sager“ sorgen wieder für mächtigen Ärger

Das Phrasenschwein ist nicht vom Aussterben bedroht, erst recht nicht während der Fußball-EM.

Innsbruck - Ein „Schwein-Sager“ kann ordentlich für Wirbel sorgen. Das weiß man seit einigen Jahren auch in Tirol. Auch bei König Fußball dreht sich während der EURO alles um das Schwein. Dabei fing alles ganz harmlos an.

„Ein Spiel beginnt bei null und dauert 90 Minuten“, ließ der werte ORF-Kommentator verlauten. Gefühlte 512 Kurzpässe der Spanier später kam die nächste Wuchtel. „Ein frühes Tor würde dem Spiel gut tun.“ Fernando Torres erfüllte diesen Wunsch. Da waren vier Minuten gespielt. „Dabei kochen die Spanier doch auch nur mit Wasser“. Nur wenige Szenen später musste Torschütze Torres erkennen, dass „Abseits dann ist, wenn der Schiri pfeift“ und nicht, wenn er tatsächlich im selbigen steht. Und in der restlichen Spielzeit bis zur Pause musste unser Kommentator erkennen, dass „Geld keine Tore schießt“. Es blieb beim 1:0 bis zur Pause. Denn „das Runde muss in das Eckige“, tat es aber nicht.

Ich hätte in der Halbzeitpause darauf gewettet, dass Analytiker Frenkie Schinkels behauptet: „Wer die Tore nicht schießt, bekommt sie!“ Diese aufgelegte Elfer-Wuchtel verwertete der Austro-Holländer aber nicht.

„Die Wahrheit liegt auf dem Platz“, auch in Halbzeit zwei. „Solange rechnerisch noch etwas möglich ist, werden wir kämpfen“, denken sich die Iren. Denkste! Die Spanier bleiben ihrem Motto treu: „Flach spielen, hoch gewinnen!“ Das hat dem irischen Goalie niemand gesagt: „Wenn er da raus kommt, muss er ihn haben“. Nachsatz: „Der Fünfmeterraum gehört dem Tormann.“

Die Iren zeigen sich nicht frustriert, die spielen immer so körperbetont. „Schon wieder der Vierer! Der geht nur auf die Knochen“, motzen die Spanier. „Fußball ist kein Hallenhalma“, halten die Insel-Kicker dagegen. Dann trifft Torres zum zweiten Mal. War ja abzusehen, denn „Totgesagte leben länger“.

„Die Iren stehen zu tief“, muss man einfach mal in den Raum werfen. Außerdem: „Da kommt zu wenig Druck von den Außen!“ Dann wieder ein hartes Einsteigen: „Auf der Insel pfeift das keiner!“ Hilft aber nichts. Am Ende steht ein 4:0 für die Spanier. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ - stimmt aber in diesem Fall nicht. Denn die Iren müssen nach der Vorrunde ihre Koffer wieder packen.

Das waren ungezählte 734 „Schwein-Sager“. Das macht ungefähr, circa, genau 4523 Euro für das Phrasenschwein! Damit wäre die nächste Spanferkel-Partie im Rahmen eines gemeinsamen Public Viewing finanziert. Schwein gehabt! (alm)