Kauner Gemeinderat vergab Wohnung an „Auswärtige“

Die Mandatare entschieden für ein Paar aus Prutz. Ein Wohnungswerber aus Kauns beschwerte sich, die BH Landeck bestätigt die Vorgangsweise.

Von Helmut Wenzel

Kauns, Prutz –Ein Pärchen aus Prutz darf in eine 70 Quadratmeter große Wohnung im Mehrzweckhaus der Gemeinde Kauns einziehen. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 23. Mai mit 8:2 Stimmen beschlossen. Wegen Befangenheit enthielt sich Bürgermeister Bernhard Huter der Stimme.

Für einen der beiden Wohnungswerber aus Kauns ist die Entscheidung alles andere als nachvollziehbar und „reif für eine Aufsichtsbeschwerde“. „Die Vergabepolitik des Gemeinderates stinkt zum Himmel“, macht der Betroffene seinem Ärger Luft. Noch dazu hätten die Kauner Bürger vor 21 Jahren Fronarbeit beim Bau des Mehrzweckhauses leisten oder einen Geldbetrag zahlen müssen.

„Der Altbürgermeister Philipp Huter, der leider verstorben ist, hat immer gesagt, dieses Haus gehört der Kauner Bevölkerung und diese soll es auch nutzen“, betont der abgewiesene Wohnungswerber. Seine Aufsichtsbeschwerde an die BH Landeck ist bereits beantwortet. Die Entscheidung des Gemeinderates sei gemäß den Bestimmungen in der Tiroler Gemeindeordnung (TGO) auf korrekte Art und Weise zustande gekommen, heißt es in dem Schreiben von BH Markus Maaß. Auch die Fristen zur öffentlichen Kundmachung seien eingehalten worden. Auf den Inhalt dieses Gemeinderatsbeschlusses habe die Aufsichtsbehörde allerdings keinen Einfluss.

Der Gemeinderat von Kauns habe sich die Wohnungsvergabe nicht leicht gemacht, heißt es aus den Reihen der Mandatare. Eine gewisse Rolle habe der Familienstand der Wohnungswerber gespielt. Da es sich bei den Werbern aus Kauns um alleinstehende Personen handle, habe man dem Pärchen aus Prutz den Vorzug gegeben. Zudem strebe Kauns ein Bevölkerungswachstum an.

Der Wohnungswerber überlegt, den Gemeinderatsbeschluss im Instanzenweg zu bekämpfen und eine Unterschriftenaktion zu starten.

Der Bürgermeister verzichtet auf eine Stellungnahme.