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Großbrand wütete in der Innenstadt von Baden

Vier Dachstühle wurden ein Raub der Flammen. 17 Feuerwehren standen mit 270 Mann stundenlang im Einsatz. 14 Hausbewohner wurden verletzt.

Baden – Fast sechs Stunden lang haben in der Nacht auf Montag 270 Mann von 17 Feuerwehren einen Großbrand in der Innenstadt von Baden bei Wien bekämpft. Vier Dachstühle mehrgeschoßiger Wohnhäuser wurden ein Raub der Flammen. 14 Personen, unter ihnen fünf Helfer der Löschtrupps, erlitten laut Feuerwehr und Landeskliniken-Holding Rauchgasvergiftungen. Kriminalisten nahmen die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache auf.

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Gerald Peter war um 22.38 Uhr der Alarm ausgelöst worden. Der Dachstuhl des Hauses Renngasse 7 stand in Vollbrand. Durch starken Wind griffen die Flammen binnen kürzester Zeit auf drei weitere Dachstühle angrenzender Objekte - in der Renngasse 5 und in der Beethovengasse - über.

Trotz permanenter Aufforderung, ihre Wohnungen zu verlassen, weigerten sich manche Bewohner ins Freie zu flüchten, berichtete das Landesfeuerwehrkommando. Erst nachdem dichter Rauch ins Gebäude eingedrungen war, hätten sie den Ernst der Lage erkannt - im letzten Augenblick. Sieben Personen mussten über Feuerwehrleitern gerettet werden.

Um eine großflächige Ausbreitung des Brandes in der Badener Innenstadt zu verhindern, setzte die Feuerwehr auch drei Hubrettungsgeräte ein. Die Flammen wurden so aus 30 Metern Höhe bekämpft. Gleichzeitig unternahmen Atemschutztrupps umfassende Innenangriffe.

Auch wegen der verwinkelten Anordnung der Mehrparteienhäuser war die Brandbekämpfung eine große Herausforderung, hieß es seitens der Feuerwehr. Es war nicht möglich, gegen die Flammen überall mit Hubrettungsgeräten vorzugehen. In engen Innenhöfen konnten die Einsatzfahrzeuge nicht aufgestellt werden.

„Brand aus“ gab es laut Landesfeuerwehrkommando erst um 4.30 Uhr. Zehn Personen wurden laut Landeskliniken-Holding ins Klinikum Baden eingeliefert. Drei waren am Montagvormittag noch in stationärer Behandlung. Vier weitere Patienten wurden in Mödling ambulant behandelt. Mehrere Bewohner der vom Brand betroffenen Objekte mussten noch in der Nacht in Hotels untergebracht werden.

Am Montagvormittag sind die Ermittlungen zur Klärung der Ursache des Brandes angelaufen. Die diesbezüglichen Erhebungen wurden vom Bundes- und Landeskriminalamt geführt. Mit Ergebnissen wurde nicht vor den Nachmittagsstunden gerechnet, sagte Chefinspektor Erich Rosenbaum vom LKA NÖ. Zur Höhe des entstandenen Schadens lagen zunächst ebenfalls keine Angaben vor. (APA)