Eine junge Schule feiert ihren 100. Geburtstag

1912 wurde in Kufstein die Volksschule Stadt eröffnet. Heute beherbergt das Gebäude auch das Sonderpädagogische Zentrum.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Als 1912 das Gebäude der Volksschule Stadt eröffnet wurde, mussten die Lehrerinnen und Lehrer noch auf den Kaiser einen Eid ablegen – mit diesem und anderen historischen Ereignissen überraschte Landesschulinspektor Reinhold Wöll die Gäste bei der großen Jubiläumsfeier „100 Jahre ‚neue‘ Volksschule Kufstein-Stadt“. Vieles hat sich seither verändert, wie auch Volksschuldirektorin Katharina Sieberer-Nagler berichten konnte. Auch das Gebäude, das vom Architekten Willi Graf entworfen wurde und heute noch ein Baujuwel der Festungsstadt darstellt, hat eine wechselnde Geschichte hinter sich.

Wo heute das Singen und Lachen von vielen Kindern zu hören ist, wurden 1916 während des Ersten Weltkrieges Verletzte verarztet oder waren nach Ende des Zweiten Weltkrieges amerikanische und französische Soldaten unterwegs, die sich hier einquartiert hatten.

Vor 40 Jahren erhielten die Volksschüler Nachbarn: Die Allgemeine Sonderschule zog in das Gebäude ein. Vorreiter war ihr damaliger Direktor Hans Henzinger. „An dieses Ereignis wird heuer noch speziell im Herbst gedacht, wenn die Umbenennung der Sonderschule in ‚Hans Henzinger Schule‘ erfolgt“, wie SPZ-Leiterin Birgit Obermüller berichtete. Dritter im Bunde ist die Musikkapelle, die im Dachboden des Gebäudes ihre Proberäume hat.

Schülerinnen und Schüler sowie Musikanten feierten gestern Vormittag das Ereignis mit vielen Ehrengästen, mit musikalischen Einlagen, Tänzen und einem Schul­sketch, der zeigte, dass sich im alten Gebäude junges Leben wohl fühlt.