„Land hat kein Vertrauen mehr in Geschäftsführerin“

LR Palfrader erläutert ihre Bedingung, die Museumsgeschäftsführung neu zu besetzen. Vorwürfe aus dem Landecker Gemeinderat weist sie zurück.

Von Helmut Wenzel

Landeck –„Ich habe nie erklärt, dass der Landecker Museumsverein seine Geschäftsführerin entlassen muss, wie das in der Landecker Gemeinderatssitzung kolportiert worden ist“, betonte Kulturlandesrätin Beate Palfrader am Montag. Sehr wohl habe sie die Bedingung gestellt, der Verein müsse die Geschäftsführung neu besetzen. „Es ist Sache des Museumsvereins, Frau Lunger eine andere Beschäftigung anzubieten“, stellte Palfrader klar.

Für das Land sei das Vertrauen in die bisherige Geschäftsführerin wegen grober Verfehlungen nicht mehr gegeben, begründet die Landesrätin und zeigt auf: „Ende 2010 kam es zum Verkauf eines der wertvollsten Teile der Museumssammlung (Anm.: Sammlung Rybitzka) ohne vorherige Rücksprache mit der Kulturabteilung.“ Das sei ein Verstoß gegen geltende museale Standards und ein Widerspruch zu den Vereinsstatuten. Zudem sei eine geplante Auktion von weiteren Sammlungsteilen nach einem Einspruch des Landes gestoppt worden.

Ende 2008 habe der Verein Verbindlichkeiten von 660.000 Euro gehabt – in Zusammenhang mit dem Umbau von Schloss Landeck. „Am 15. September 2009 hat die Geschäftsführerin der Kulturabteilung mitgeteilt, diese Verbindlichkeiten würden bis 2010 durch Restzahlungen anderer Fördergeber abgebaut“, zitiert Palfrader aus ihren Unterlagen. Ausgenommen sei der Betrag von 250.000 Euro, die der Verein als Darlehen mit Haftung der Stadtgemeinde aufnimmt.

Beim Umbauprojekt habe die Geschäftsführung „offenbar keine umfassende Kostenverfolgung, keine Kostenkontrolle und keine auch nur annähernd verlässliche Finanzierungsplanung gehabt“. Zudem habe der Verein die massiven finanziellen Probleme den Förderstellen nicht entsprechend mitgeteilt. „Informationen wurden viel zu spät und erst auf Druck des Landes geliefert“, schildert Palfrader und nimmt auch die Stadt in die Pflicht: „Die Rolle und Verantwortung der Stadt Landeck sind zentral.“ Der zwischen Museumsverein und Stadt bestehende Nutzungsvertrag sei nachträglich für das Bauprojekt geändert worden: Bauträger sei der Verein gewesen und nicht wie bisher üblich die Stadt.